Die beiden Polizistinnen Detective Constable Janet Scott (Lesley Sharp) und Detective Constable Rachel Bailey (Suranne Jones) sind mit einer neuen Staffel und acht spannenden Folgen zurück. Beide treten ihre Prüfung zum Sergeant an um die frei werdende Stelle in ihrer Abteilung zu erhalten. Beide bestehen die Prüfung und schon kurz darauf erhält Scott die Zusage auf die Stelle, lehnt diese aber aus persönlichen Gründen ab. Somit ist die Stelle frei für Bailey, die zunächst nichts davon weiß zweite Wahl gewesen zu sein.
Sehr schnell müssen beide sich in ihre neuen Rollen einfinden, Der Fund einer Wasserleiche entpuppt sich als lange zurück liegender Fall einer vermissten Person. Bailey findet sich aber durch die Unterstützung ihrer Vorgesetzten Gill Murray (Amelia Bullmore) schnell in die neue Führungsposition ein. Dabei ist sie aber teilweise immer noch sehr unsicher, was wohl mit ihren zurückliegenden Problemen im Privatleben zusammenhängen muss, was aber hier immer nur angedeutet wird.
Auch Gill hat mit den Geistern der Vergangenheit zu kämpfen, nach einer Entführung leidet sie an posttraumatischen Ängsten und sucht ihr Heil im Alkohol. Scott wiederum muss verkraften, dass ihre ältere Tochter lieber zu ihrem Exmann zieht.
Die britische Krimiserie „Scott & Bailey“ wirft einen eher ungewöhnlichen Blick auf die Ermittlungen der Polizei. Im Fokus stehen die tatsächlich ermittelnden Beamten, die quasi die Fußarbeit machen. Der Zuschauer erfährt mit ihnen die Details der Morde in der Teambesprechung. Daher erscheint es manchmal etwas nüchtern, da man sich als Zuschauer den Tatort, das Opfer und auch die Tat vorstellen muss.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Serie nicht auf die typische Effekthascherei der klassischen Krimiserien setzt und daher auch zum größten Teil auf blutige Leichen verzichtet. Die Folgen laufen häufig nach einem gleichen Schema ab. Nach der Teambesprechung werden die Aufgaben verteilt und die Ermittlungsarbeit begonnen. Dabei sieht man auch die aufwendige und kleinschrittige Arbeit der Ermittler sowie die vielen Regeln und Restriktionen an die sich die britische Polizei halten muss.
Die einzelnen Fälle sind in sich abgeschlossen und die Enden sind zu meist sehr überraschend und abrupt. Der Mörder wird entlarvt und schon wird zum nächsten Fall übergegangen. Abschließend kann man sagen, dass die Serie recht abwechslungsreich ist und die Figuren auch leicht zugänglich sind, mit Fehlern und Makeln. Selbst wenn man die restlichen Staffeln nicht kennt ist dies gut gelungene Krimiunterhaltung, die mir an manchen Stellen leider etwas zu holprig waren. Interessant fand ich aber, dass die wichtigsten Entscheidungen in der Abteilung im Hinterhof beim Rauchen getroffen worden sind.