Bevor man überhaupt an George R.R. Martins „Game of Thrones” gedacht hat, gab es den wahren Kampf um den Thron. Ein besonderes Beispiel ist dabei der schottische Thron, der im Laufe der Zeit mehr als umkämpft war.
In der dreiteiligen BBC Doku „Schottland – Krieg der Clans“ geht der schottische Archäologe Neil Oliver dem Kampf um den schottischen Thron auf den Grund. Den Anfang macht dabei natürlich einer der bedeutendsten Schotten Könige – Robert the Bruce.
In der ersten Episode der Doku wird gezeigt, wie Robert nicht nur den schottischen Thron besteigt, sondern wie es ihm außerdem auch noch gelungen ist die übermächtige Armee der Briten mit Kampfgeschick und Siegeswillen in die Flucht zu schlagen. Dabei lief natürlich nicht alles immer so reibungslos ab, wie Robert und seine Männer sich gerne gewünscht hätten und zwischendurch musste Robert ins Exil ziehen. Irgendwie hat er es aber doch geschafft, die meisten Clans hinter sich zu vereinigen und gegen die Briten in die Schlacht zu schicken.
Die zweite Episode wird von ganz anderen Königen dominiert. Viele Jahre nach Robert kommt es um erbitterte Kämpfe um den Thron. Der alte König wird entmachtet und sein Sohn übernimmt die Macht. Dieser ist aber leider zum Regieren nicht geeignet und wird von seinem Onkel inhaftiert und muss kläglich in seiner Zelle verhungern. Doch der alte König hat noch einen weiteren Sohn, der im Moment noch ein Gefangener der Engländer ist und hofft bald den Thron besteigen zu können.
Die letzte Episode der Doku hat Mary Stewart als Hauptfigur. Diese ist nicht nur die berühmteste Königin der Schotten, sondern auch eine der tragischsten Figuren. Da sie sich als Frau durchsetzen musste und vor allem ihrem Bruder immer einen Schritt voraus sein musste. Dieser wollte den Thron übernehmen, da sie ja schließlich nur eine Frau war. Doch die Ehe zu Henry Stuart hat sie vorerst gerettet, dennoch war er der Grund für ihren späteren Untergang…
Mit der nun bei Polyband erschienen Dokumentation „Schottland – Krieg der Clans“ wirft Neil Oliver nun einen Blick auf die lange und verzwickte Geschichte des Schottischen Throns. Dieser war mehr als umkämpft und die Geschichte darum diente als Vorlage für mehrere Romane.
Die Umsetzung ist mehr als gelungen und wie so oft werden die historischen Ereignisse nicht nur von Oliver erzählt, sondern von Schauspielern dargestellt. Dieses trägt dazu bei, dass man das Geschehen besser verstehen kann und sich im Nachhinein auch noch an das eine, oder andere Ereignis erinnert.
Interessant ist dabei aber immer, dass Oliver in der Dokumentation nicht nur als Erzähler, sondern immer als Teil des historischen Ereignisses agiert. So steht er beispielsweise in der Kirche als Robert the Bruce seinen Gegner ermordet und die Engländer gegen sich aufbringt. Dieses macht das Ganze ein wenig interessanter, vor allem da es eine Vielzahl an Namen von Personen gibt die sich um den Thron gestritten haben. Durch Oliver ist es nun nicht mehr nur einen Aneinanderreihung von Fakten, sondern eher gelebte Geschichte.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten