Der Verkauf des Örtchens Schitt‘s Creek hat leider nicht so funktioniert wie sich die Familie Rose das Gedacht hatte. So sitzen sie immer noch völlig Mittellos im örtlichen Motel und versuchen wieder irgend auf die Beine zu kommen. Zu allem Überfluss hat Sohn David (Daniel Levy) auch noch den Pick-Up des Bürgermeisters Roland Schitt (Chris Elliott) gestohlen und ist damit auf und davon.
Während seine Eltern Johnny (Eugene Levy) und Moira (Catherine O’Hara) außer sich sind vor Sorge (wobei es Moira mehr um die Krokodilledertasche geht die er mitgenommen hat), versucht seine Schwester Alexis (Annie Murphy) ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen. Sie hatte nämlich kurz vor ihrer Abfahrt ihrem Freund Ted (Dustin Milligan) zugesagt ihn zu heiraten, sollten sie da bleiben, doch nun hat sie mit Mutt (Tim Rozon) einen ganz anderen Freund.
Drama über Drama also wieder einmal im Leben der Familie Rose. Zum Glück wird Roland darüber informiert, dass sein Wagen in der Nähe einer Amischen-Familie gefunden wurde. Sofort machen sich die Roses auf den Weg dorthin um David abzuholen. Dieser ist nur so halb froh, dass seine Familie kommt und beschwert sich lieber, warum es so lange gedauert hat.
Zurück in Schitts Creek muss David erst einmal bei seiner besten Freundin Stevie (Emily Hampshire) entschuldigen. Diese wollte er eigentlich nach New York mitnehmen, doch dann haben beide einen Rückzieher gemacht und David ist weggelaufen. So wie es ihre Art ist, lässt Stevie ihn dafür erst einmal ein wenig leiden und nimmt seine Entschuldigung nicht sofort an.
So langsam kehrt aber wieder Normalität in Schitt‘s Creek ein und es gelingt Johnny sogar in Bobs (John Hemphill) Garage einen Schreibtisch zu bekommen, wo er an neuen Projekten arbeiten kann. Als tüchtiger Geschäftsmann nutz Bob seinen neuen unbezahlten Angestellten natürlich um in der Werkstatt ein wenig kürzer zu treten.
Fast gleichzeitig möchte Moira ein wenig mehr Blumenschmuck in die Gemeinde bringen und wirbt dafür auf eindrucksvolle Art und Weise beim Stadtrat. Diese kommt bei den Zuschauern dieser Veranstaltung so gut an, dass man ihr doch Nahelegt sich in den Stadtrat wählen zu lassen. Gesagt getan, doch plötzlich gibt es mit Jocelyn Schitt (Jennifer Robertson) eine Mitkandidatin und ihr Mann Roland gibt den freien Platz im Stadtrat nicht kampflos auf…
Die US Serie „Schitt’s Creek“ geht nun auch in Deutschland in die zweite Runde. Nachdem in der ersten Staffel zuerst einmal die Grundsteine gelegt und die Figuren eingeführt wurden, konnte man in dieser zweiten Staffel sofort aus dem Vollen schöpfen.
Nach dem Cliffhanger am Ende der letzten Staffel beginnt die zweite Staffel auch direkt dort und zeigt direkt wie verrückt und verwöhnt die Familie Rose doch eigentlich ist. Aus meiner Sicht ist der „Normalste“ der Sippe Vater Johnny Rose. Wobei dieser in der Vergangenheit den Fehler gemacht hat und seine Familie zu sehr verwöhnt hat.
Leider ist das auch das große Problem der Familie Rose. Jahrelang haben sie im Protz gelebt und müssen nun mit Arbeitslosengeld, oder anderen kleinen Geschäften über die Runden kommen. Da kann eine Bestellung von einigen Flaschen Rohmilch schon problematisch werden, vor allem, wenn statt Flaschen große Milchkannen geliefert werden und ein Loch in die Haushaltskasse reißen. Schuld ist natürlich keiner, vor allem nicht Alexis, die diese Bestellung falsch weitergegeben hat.
An und für sich ist „Schitt’s Creek“ eine sehr amüsante Serie, die mit vielen Stereotypen spielt. Wir haben die scheinbaren „Hinterwäldler“ aus dem Ort selbst und dann sind da noch die Snobs, die auf genau diese Menschengruppe trifft. Letztere fühlen sich immer noch als was Besseres, obwohl sie eigentlich am Boden der Realität angekommen sein müssten. Doch irgendwie ist das bei Familie Rose noch nicht so ganz angekommen.
Mir hat die zweite ausgesprochen gut gefallen. Die kleinen Sticheleien in den Beziehungen der Figuren untereinander sind äußerst amüsant. Dazu kommt noch die Eingliederung ins Dorfleben und die Besonderheiten im Verhalten der jeweiligen Dorfbewohner. „Schitt’s Creek“ ist keine platte Comedyunterhaltung, sondern eine gut durchdachte quasi Seifenoper mit überaus witzigen Elementen.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten