Endlich mal ein Buch, dessen Inhalt hält, was der Klappentext verspricht. Oliver Fehn, Deutschlands bekanntester Satanismus-Autor, schreibt über seine Kindheitserlebnisse in einem fränkischen Dorf sowie über seine Partytage als junger Künstler in New York, Berlin und anderen Städten. Sex (sowohl mit Frauen als auch Männern) gibt es in dem Buch jede Menge, aber auch viel Philosophisches und Tiefsinniges. Besonders interessant wird es, wenn Oliver Fehn über seine ersten Begegnungen mit dem Satanismus spricht und seine eigene und sehr eigenwillige Interpretation von Realität und Illusion darlegt.Auf dem Klappentext steht: “Anlässlich Oliver Fehns 50. Geburtstag am 19. Dezember 2010 veröffentlicht Edition Esoterick seine Autobiographie, die sich wie ein spannender Roman liest und dem Leser nicht nur unter die Haut geht, sondern auch nach der Lektüre in seinem Kopf nachklingen wird.” Ob da nicht jemand zu hochtrabend geschrieben hat? dachte ich. Allerdings hätte ich es in diesem Fall besser wissen müssen. Weder Verleger noch Autor sind für hochtrabende Worte bekannt und überlassen so etwas anderen.
Auch dass das Buch “zahlreiche Lektionen” enthält, die mit “Pfiffigkeit und psychologischer Kriegsführung” zu tun haben, kann ich nicht abstreiten. Das bisherige Leben von Oliver Fehn liest sich tatsächlich so spannend wie ein Roman. Besonders interessant fand ich die vielen Überschneidungen mit meinem eigenen Leben: Die Tätigkeit beim Radio (bei mir war es allerdings ein kürzerer Zeitraum ohne Anlernen), dann die Zeit voller Partys (bei mir angereichert durch Organisation von Konzerten) und einige Punkte mehr. Insofern fand ich es schon faszinierend, diese Autobiographie zu lesen.
Nach und nach begreift man zusammen mit dem Autor, dass das eigene Leben eine Art Rohdiamant ist, den wir uns selbst zurechtschleifen müssen. Oliver Fehn zeigt dies in seinem Buch auf gelungene Art und Weise auf – er lässt sich von miesen Situationen nicht unterkriegen, sondern kämpft sich frei und geht mit großen und auch kleinen Schritten voran. Ich kann die Lektüre dieses Buches nur empfehlen. Es ist unterhaltsam und birgt – wie erwähnt – einige Lektionen, kleine Schätze, in sich. Ich habe es innerhalb von 48 Stunden durchgelesen und bin mir sicher, nicht zum letzten Mal.