Mit “Stowaway” erschien nach 12 Jahren das erste Studioalbum der Band Samiam am 31. März 2023 via Pure Noise Records. Der Vorgänger, “Trips”, ist 2011 noch bei Hopeless Records erschienen. Diee Band aus Oakland, CA, USA hat mit dem aktuellen Werk ihr neuntes Full-Length-Album fertiggestellt. Der Weg dorthin scheint nicht einfach gewesen zu sein. Stolpern, fallen, kriechen und sich fit machen, aufstehen und weitermachen. Dann der ganze Kram von vorn. Unangenehm, passiert im Leben allerdings immer mal wieder und scheint zu diesem Konstrukt zu gehören. Wann genug ist, ist für jeden sehr individuell. Ebenso die Reaktionen auf ein “genug”.
Das Leben und die Tatsache, dass die Bandmitglieder in verschiedenen Teilen dieses Landes wohnen, machte alles sehr viel komplizierter. Es gab keinen Bruch und kein Ende der Band. Es war eher ein sehr zähflüssiges Voranschreiten. Versuche Songs zu schreiben gab es wohl genug.
“A very slow accretion of pressure over many years led to the decision to make a new record,” erklärt Kennerly. “We had been lazily working on a few new songs here and there for years–as far back as 2014, when we tried and failed to record a little demo after Riot Fest. But Sergie and I just kept writing the beginnings of songs and sending them around to everyone, and suddenly one day about four years ago we were like, ‘This is enough for an album!’”
Das Label buchte das Otis Studio in Oakland, gehört niemand geringeren als Billie Joe Armstrong (Green Day), und arbeitete an dem Material. Allerdings kam, wie bei jedem Künstler, auch hier die Pandemie dazwischen.
“We didn’t have any idea then what was happening, when it was going to be over or whether it was going to just kill everyone and destroy the world,” erinnert sich Kennerly. “It made the recording process take a ridiculously long time, even longer than the ridiculously long time that it was already taking.”
Vielleicht DIE Emo-Pioniere schlechthin haben mit “Stowaway” ein wunderbares, gefühlsvolles aber auch nachdenklich-machendes Album veröffentlicht. Es reißt mit. Musikalisch wie emotional. Melodischer Punkrock mit kalifornischen Einschlag. Die Platte macht Spaß und weiß zu gefallen. Einen richtigen Hit konnte ich unter den vielen guten Songs nicht ausmachen. Aber eher, weil mir das sortieren und differenzieren eventuell und schlussendlich wahrscheinlich den Spaß daran verdorben hätte. Der Opener “Lake Speed” legt aber gut vor. Überzeugen könnt ihr euch davon direkt hier: