Eigentlich führen die drei Hunde Rover, Red und Charlie ein fröhliches Leben. Von ihren „Fütterern“ werden sie geliebt und es gibt nichts, was ihr Dasein noch verbessern könnte. Eines Tages kommt es aber zur Katastrophe. Eine unbekannte Seuche ist unter den Menschen ausgebrochen, die sie dazu zwingt sich selbst umzubringen. Im ersten Moment sind die drei Hunde schockiert und wissen nicht was sie nun tun sollen. Dann machen sie sich aber gemeinsam auf den Weg um noch weitere „Fütterer“ zu finden.
Die erste Hürde dabei ist aus New York herauszukommen. Hinter jeder Ecke wartet noch eine Gefahr. Für Rettungshund Charlie eigentlich keine große Herausforderung – dennoch fällt es ihm schwer die Kontrolle und einen kühlen Kopf zu behalten. Als dann auch noch ein Betonblock auf ein Rudel Chiwawas fällt ist alles aus. Panisch suchen die drei Freunde ihr Heil in der Flucht. Der Hinweis einer Katze zur großen Brücke zu gehen kommt ihnen dabei gerade recht.
Dabei ahnen Rover, Red und Charlie natürlich nicht, dass die Katzen nur ihr eigenes Spiel spielen. Auf der Brücke überfallen sie die drei Hunde um diese zu töten und Nahrung zu haben. In letzter Sekunde können die drei Freunde entkommen und sich aufs Festland retten. Doch damit hat ihrer Reise erst begonnen. Was machen drei zahme Hunde, die nun zum ersten Mal niemanden mehr haben, der ihnen sagt, was sie zu tun und lassen haben und der ihnen auch schön portioniert das Essen reicht? Sie genießen zuerst einmal ihre Freiheit, müssen aber dann auch einsehen, dass das Leben mit den „Fütterern“ besser war. Also beginnt die abenteuerliche Suche nach überlebenden „Fütterern“.
Mit der Geschichte „Rover Red Charlie“ betritt Autor Garth Ennis ganz neue Gefilde. Sein eigentliches Steckenpferd sind bekanntlich Kriegsgeschichten, Splatter Stories oder Handlungen um Anti-Helden wie „Preacher“ oder „Hitman“. Diese Geschichte jedoch führt ihn in eine Mischung aus Horror- und Fantasyhandlung, in der drei Hunde die Protagonisten sind. In dieser Tier-Fantasy Handlung versuchen die drei Hunde einen Weg durch die USA zu finden um am „größeren Platsch“ vielleicht noch „Fütterer“ anzutreffen.
Die Zeichnerische Umsetzung liegt bei dieser sechsteiligen Miniserie aus dem Hause Avatar bei Michael DiPascale. Dieser ist vor allem für seine Coverdarstellungen für „Crossed“ bekannt, hat aber auch schon Artwork zu Serien wie „Absolution“, „Dark Gods“ oder „God is Dead“ geliefert. Seine Arbeit ist komplett am Computer beziehungsweise mit dem Zeichenbrett entstanden, was man den Darstellungen aber überhaupt nicht ansieht. Mir persönlich gefallen die Darstellungen der Menschen nicht besonders, was aber daran liegen kann, dass wir diese auch immer nur aus der Sicht der Hunde sehen.
„Rover Red Charlie“ ist ein spannendes Endzeit Epos, bei dem diesmal nicht die Menschen im Vordergrund stehen. Zwischendrin hatte die Geschichte einige Längen, dennoch war es sehr interessant zu sehen, wie sich das Verhalten der Hunde ohne ihre Herrchen und Frauchen ändert. Einige bleiben immer noch ihrem „Fütterer“ treu, andere werden einfach verrückt. Fans von Garth Ennis werden den bei Panini erschienenen Band mögen, auch wenn es eine völlig andere Art der Geschichtenerzählung ist. Das Vorwort zu der Geschichte liefert Comiclegende Alan Moore, der seinen Freund und Kollegen Ennis damit unterstützt.