Mit „Rot wie Liebe” schließt Nora Roberts ihre Ring-Trilogie ab. Quasi nahtlos (wie bereits in den Vorgänger-Bänden erzählt ein Großvater seinen Enkeln die Geschichte, und fasst zu Beginn noch einmal das zuvor Geschehene zusammen) wird an Band 2 angeknüpft. Der Endkampf zwischen Gut und Böse steht bevor, und nach dem Training gehen nun die Armeen langsam in Stellung. Weiblicher Hauptakteur ist nun Moira, die in Geall das Erbe ihrer Mutter antritt und zur Königin gekrönt wird.
Zusätzlich zu vielen Verwaltungsaufgaben hat sie nun auch die Verantwortung dafür, ihre Leute in den Krieg zu schicken. Und jeder einzelne Verlust wiegt schwer auf Moiras Gewissen. Ablenkung erfährt sie durch die Treffen mit dem Vampir Cian. Beide fühlen sich stark zueinander hingezogen, wollen ihren Gefühlen aber aus verschiedenen Gründen zunächst nicht nachgeben. Dann aber schafft es die eigentlich so schüchterne Moira den weltgewandten Cian aus der Reserve zu locken, und es entwickelt sich eine Liebesgeschichte, von denen beide wissen, dass sie nur einige Wochen andauern kann, bis zum Kampf im Tal des Schweigens. Von diesem Ort geht eine starke dunkle Kraft hervor, gegen deren Schatten die sechs Auserwählten kämpfen müssen.
Aber auch Lilith, die Anführerin der Vampire ist nicht untätig. Neben ihren Kampfvorbereitungen muss sie sich auch intensiver um ihren „Sohn” Davey kümmern, der dringend auf mehr Freiheiten pocht, sowie um ihre Freundin Lora, die in einem Kampf mit der Vampirjägerin Blair stark verletzt worden ist.
Die Geschichte wird weiter flüssig erzählt, und auch wenn es keine Überraschung war, war das Zusammenfinden des Paares Moira/Cian etwas besser zu verstehen als die vorherigen Konstellationen. Vielleicht auch, da sich die Sympathien bereits in den Vorgängerbänden leicht abzeichnete, und so die große Liebe hier nicht innerhalb einiger Stunden gefunden worden ist. Typischerweise wird natürlich auch das körperliche Finden recht genau beschrieben, wobei die Rahmengeschichte aber kontinuierlich weiterläuft. Moira hat in ihrer Funktion als Königin nun wesentlich mehr Aufgaben zu bewältigen und wächst dabei über sich hinaus.
Und erneut gibt es wieder auf beiden Seiten herbe Verluste von länger eingeführten Charakteren, dies war tatsächlich so nicht von vornherein vorhersehbar.
Der Endkampf selber ist dann leider etwas dürftig ausgefallen. Nachdem nun drei Monate – und fast drei Romanbände- Vorbereitungszeit verstrichen sind, bleibt für den Kampf nicht allzuviel Raum. Auch ist es nicht unbedingt der große Showdown, auf den die ganze Geschichte hinauslief- immerhin war doch nicht weniger als die gesamte Menschheit bedroht.
Dennoch war ich jetzt auch neugierig, wie alles enden sollte, und habe den Band in recht kurzer Zeit gelesen. Spannung kam auch mitunter auf, obwohl ich weiter bemängeln muss, nicht wirklich mit den Charakteren warm geworden zu sein.
Auch verstehe ich die deutschen Titel nicht wirklich, erscheinen mir die Originaltitel doch deutlich passender ( Band 1: Morrigan’s Cross, Band 2: Dance of the Gods, Band 3: Valley of Silence).
Ich habe definitiv schon bessere Romane (und Trilogien) von Nora Roberts gelesen, dennoch kann man diese Reihe auch zum schnellen Zeitvertreib ohne viel Nachdenken wirklich gut lesen.