Jede Person die sich schon einmal mit der Geschichte Roms befasst hat ist unweigerlich auch über die Gründung dieser Stadt gestoßen. Der Sage nach sollen die beiden Brüder Romulus und Remus, die von einer Wölfin großgezogen wurden nachdem die Mutter sie ausgesetzt hatte, Rom gegründet haben. In den folgenden Jahrhunderten wurde Rom in Europa immer wichtiger und das Römische Reich gewann immer mehr an Einfluss.
Doch wie ist es dazu gekommen. Genau diesem Phänomen versucht Regisseur und Produzent Matteo Rovere auf den Grund zu gehen. Dabei bedient er sich an der klassischen Saga um die beiden Brüder, bedient sich aber auch einer Menge phantastischer Elemente, die sich nahtlos in die Saga einfügen.
Im 8 Jahrhundert vor Christus besteht das heutige Rom aus 30 Königreichen, die zwar relativ autark sind, dennoch König Numitor (Yorgo Voyagis) als ihr Oberhaupt ansehen. Bisher war auch alles immer in bester Ordnung, doch nun herrscht schon seit einiger Zeit ein Dürre und das Volk leidet an einer Hungersnot.
Numitor befragt das Orakel, was er nun tun soll. Dieses hat aber keine wirklich guten Offenbarungen für ihn und so muss er den Thron räumen und ins Exil gehen. Seine Nachfolger sollen seine Enkel Yemos (Andrea Arcangeli) und Enitos (Giovanni Buselli) werden.
Kurz nach der Amtsniederlegung hat Enitos Freundin Ilia (Marianna Fontana) eine Vision in der sie sieht, dass Enitos von seinem Bruder getötet wird. Sie bittet ihn darum, dass er das Königreich verlassen soll, doch Enitos muss dem Wunsch seines Großvaters nachkommen. Er kann nicht glauben, dass Yemos ihn der Macht Willen ermorden würde.
Bevor die beiden Brüder den Thron besteigen wollen sie noch einmal den Rat der Götter einholen und sich am Grab ihres Vaters von diesem verabschieden. Diesen Moment nutz ihr Großonkel Amulius und tötet Enitos. Yemos kann in letzter Sekunde die Flucht ergreifen und vor Amulius Soldaten flüchten.
Während sich Amulius zum neuen König krönt und Yemos des Brudermords bezichtigt, flieht dieser in die Wälder. Dort trifft er auf eine Gruppe Männer die den Mars anbeten und in den Wald ausgesendet wurden, um dort mehrere Monate zu überleben. Einer von diesen ist Wiros (Francesco di Napoli), der aber scheinbar nicht wirklich dazu gehört.
Wiros plant die Flucht und möchte Yemos mitnehmen, der durch einen dummen Zufall aber der Sklave eines anderen Waldbewohners ist. Durch geschicktes Handeln gelingt es Wiros Yemos zu befreien und aus dem Wald zu fliehen. Doch wie so oft kommen die beiden Männer vom Regen in die Traufe, denn der Wolfskult um Rumina findet sie und nimmt sie in ihren Reihen auf.
Im Königreich wird Ilia unterdessen zum Tode verurteilt, da sie ein Sakrileg gegen die Göttin Vesper begangen hat. In einer Grube soll sie verhungern und verdursten, doch dazu kommt es nicht. Der Kriegsgott Mars erscheint ihr und rettet sie. Wieder in der Siedlung schwört sie finstere Rache an Enitos Mörder und geht im Marstempel in die Lehre um eine gnadenlose Kämpferin zu werden…
Eigentlich war ich sehr gespannt auf die Serie. Die Gründung Roms, die ja auf oben kurz beschriebener Saga beruht in einer italienischen Produktion zu sehen muss bestimmt hervorragend sein.
Irgendwie hat die Serie dann aber nicht so wirklich bei mir gezündet. Während in der ertsen Episode wirklich viel passiert ist und damit die Grundlagen für den Rest der Handlung gelegt wurden, dümpelt die Geschichte in den weiteren Folgen ein wenig dahin. Natürlich geschieht auch dort wichtiges, was zum Handlungsaufbau und Figurenentwicklung gehört, doch einiges hätte man nicht ganz so kunstvoll zeigen können.
Von den „Kulissen“ und den Kostümen bin ich allerdings begeistert. Die reichen Städter haben dementsprechende Kleidung an und der Clan der Wölfe sieht wirklich furchterregend aus. Sehr gut hat mir auch die Eigenschaft gefallen, dass man sich innerhalb des Clans auch wie ein Rudel verhält.
„Romulus“ hat mich jetzt nicht so ganz gefangen genommen wie gehofft, ist dennoch aber eine gute Serie mit einem guten Motiv. Wer historische Dramaserien mit einem Hauch Fantasy mag, der ist bei der ersten Staffel von „Romulus“ genau richtig.
Meine Meinung: 8 von 10 Punkten