Knapp 1000 Jahre nach der Gründung Roms ist die Stadt zu einer der größten und wichtigsten Metropolen des Mittelmeerraumes aufgestiegen. Alles aber nur dank der Hilfe des Palladiums, dem mächtigen Gott, der seit der Gründung die Geschicke der Stadt lenkt. Ihm dienen die beiden Familien Aquilia und Leo, die seit Jahrhunderten ihre Töchter dem Gott „opfern“, da diese ihr Dasein als seine Priesterin im Tempel fristen.
Furius Leo reicht es nun endgültig und er möchte den Kreislauf brechen. Dazu leistet er einen Schwur, der Rom zuerst in den Abgrund, dann aber retten soll. Der Feind ist Karthago in Person des großen Hannibals, der schon seit geraumer Zeit Rom erobern möchte. Nun aber möchte Furius Leo dafür sorgen, dass Hannibal siegen wird und dass er das Palladium in Händen halten kann, so dass Rom auf ewig davon befreit sein wird.
Dazu beliefert er seinen neuen Verbündeten mit den Schlachtplänen der Römer, denn seine Stellung in der Stadt garantiert ihm, dass er all diese Informationen aus erster Hand erhält. Schon bald darauf ist Hannibal am Trasimenischen See siegreich und fügt seinem Gegner erheblichen Schaden zu. Danach setzt er aber auf eine Belagerungstaktik, die seinen Feind in Sicherheit wiegen soll. Bei einer zweiten großen Schlacht bei Cannae vernichtete er 16 Legionen vollständig. Einzig der Sohn von Furius Leo wurde bei diesem Kampf verschont, der kurz darauf als Kriegsheld nach Rom zurückkehrt. Dort findet er auch die Wahrheit über seinen Vater heraus und besiegelt somit das Schicksal seiner Familie.
Der zweite Band der Reihe „Roma“ macht einen mächtigen Zeitsprung zum ersten Band und befasst sich Thematisch mit den zweiten punischen Kriegen, die Hannibal gegen die Stadt Rom führte. Wie auch schon im ersten Band wird hier vom Autorenteam zum einen eine starke historische Genauigkeit an den Tag gelegt, zum anderen aber auch viel Raum für Interpretation durch das Palladium gelassen. Dieser Zwiespalt sorgt dann dafür, dass nicht nur Historiker von diesem Band begeistert sein werden, sondern auch diejenigen die an Mystik und an einfacher Geschichtenerzählung interessiert sind.
Einer der wichtigsten Aspekte dieser Serie ist der mit jedem Band wechselnde Zeichner. Diesmal konnten die Autoren Luca Erbetta verpflichten. Dieser zeichnet sich vor allem durch einen sehr kantigen Stil aus, vor allem bei den Gesichtern. Dieses ist persönlich nicht ganz so mein Fall, was mir leider auch den Genuss des Bandes ein wenig verdorben hat.
An und für sich ist „Siegen und sterben“ ein guter Abenteuerband. Leider verstricken sich die Autoren in zu viele Intrigen und zu viele Wendungen, was den Band für mich ein wenig unglaubwürdig machte. Am Ende der Geschichte erhält man noch einen Ausblick auf den dritten Teil der Geschichte, der sich um Cäsar drehen wird.