Um die Stadt Rom ranken sich viele Mythen und Sagen. Mit ihrer Serie „Roma“ wollen Gilles Chaillet, Eric Adam, Pierre Boisserie, Didier Convard und Régis Penet mit einigen dieser Mythen aufräumen, andere dafür aber hinzufügen.
Alles begann während der trojanischen Kriege. General Leonidas und Priester Aquilon sind die größten Helden Trojas. Gemeinsam gelingt es ihnen immer wieder die Belagerer in die Flucht zu schlagen und dort für Angst und Schrecken zu sorgen. In Troja selbst sind sie gefeierte Helden, die genug Wein, Speisen und Frauen haben können. Dennoch liegt ein Schatten über der Seele der beiden Männer.
Alles ändert sich als vor den Toren Trojas plötzlich zwei wunderschöne Frauen auftauchen und das Kommen einer neuen Gottheit verkünden. Leonidas und Aquilon begleiten die beiden zu einer versteckten Höhle und werden Zeuge der großen Macht des neuen Gottes. Sie nehmen ihn mit nach Troja, wo er als Schutz vor den Besatzern fungieren soll. Noch in der gleichen Nacht heiraten die Kämpfer die beiden Frauen, nicht ahnend, dass der Untergang Trojas damit besiegelt ist.
So fasziniert Leonidas und Aquillon auch von den beiden Frauen zu Beginn waren, desto mehr ist die Abscheu in den kommenden Jahren gewachsen. Zwar haben beide mehrere Kinder, doch mit ihren Frauen wollen sie nichts mehr zu tun haben. Das Verhältnis der beiden wird auch nicht besser, als die älteste Tochter Aquilons die jüngste Tochter Leonidas brutal ermordet. Aus Wut verlässt Leonidas seine Stadt und gibt die geheimen Pläne zur Eroberung an die Griechen weiter. Diese fallen mit einem Hinterhalt des schlauen Odysseus über Troja her und zwingen die Bevölkerung um König Aeneas zur Flucht.
Viele Jahre später scheint er an einer Küste mit sieben Hügeln ein neues zu Hause gefunden zu haben, doch auch dieser Wunsch bleibt ihm verwehrt. Scheinbar liegt ein Fluch auf den Trojanern. Zum Glück haben sie aber die Statue ihrer neuen Gottheit dabei, die sie niemals im Stich lassen würde.
Noch vor seinem Tode hat Meisterautor Gilles Chaillet die Grundlagen für dieses Epos um die “Ewige Stadt” entwickelt. Angelegt auf 13 Teile wird hier die Geschichte Roms beschrieben, doch nicht nach nüchternen geschichtliche Fakten, sondern gespickt mit viel Mystik- und Sagenelementen. Nun hat sich das Autorenteam Eric Adam, Pierre Boisseri und Didier Convard dieser Serie angenommen. Gemeinsam mit wechselnden Zeichnern wird nun die Geschichte Roms neu erzählt.
Für den ersten Band konnte man Régis Penet verpflichten, der mit diesem Band hier in Deutschland seinen Einstand gibt. Seine Zeichnungen sind gut gelungen, hätten aber meiner Meinung nach manchmal ein paar mehr Details vertragen können. Vor allem in den Hintergründen ist dies sehr auffällig. Generell gibt es aber bei den Zeichnungen nichts, worüber man sich wirklich beschweren müsste. Die Geschichte wird gut dadurch erzählt und das ist ja die Hauptsache.
Der erste Band „Der Fluch“ ist wirklich gut gelungen und sorgt für die eine, oder andere Überraschung. Selbst wenn man sich ein wenig mit der Geschichte der trojanischen Kriege und der Gründung Romas auskennt, sorgt dieser Band für neue Einblicke und neue Facetten dieser Geschichten. Besonders die Verbindung von Troja und Rom die in diesem Band gezeigt wird ist gut gelungen und bringt der Geschichte noch ein wenig mehr mystischen Hintergrund.