Eigentlich haben die beiden Schurken Bram und Weasel nach ihrem Abkommen mit dem Obersten Richter von Gerada und der Trennung von der Gilde der Diebe ein entspanntes Leben. Sie können die Aufträge annehmen, die ihnen gefallen und müssen danach niemandem Rechenschaft ablegen. Wie gesagt, eigentlich könnte es für die beiden nicht besser sein.
Eines Nachts legt ein seltsames Schiff am Hafen von Gerada an, dessen Besatzung aus untoten Wikingerkriegern besteht. Normalerweise ist das nichts Besonderes in dieser seltsamen Stadt, dennoch möchte man das Schiff so schnell wie möglich aus dem Hafen kriegen. Zum Glück ist die einzige Forderung die Auslieferung von „Bram den Eidbrecher“.
Gesagt getan und schnell hat die Stadtgarde Bram auf das Schiff geleitet, damit er seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Was genau das ist, weiß niemand in Gerada. Es ist ihnen aber auch egal, so lange das Schiff verschwindet. Da Weasel ihren Kollegen aber nicht alleine lassen kann, nimmt sie den Kampf mit den Eiskriegern auf um sich so einen Platz auf dem Schiff zu ergaunern.
Während der Fahrt erfährt Weasel häppchenweise die wahre Geschichte hinter Brams Eidbruch. Als sie an der geheimnisvollen Insel Klontarf angekommen sind erfährt sie, dass Bram sogar verheiratet ist. Seine Frau ist eine Hexe, die ihnen Hinweise auf den Drachen geben soll. Leider wurde die Insel von einer Riesin heimgesucht, die jeden Einwohner gefressen hat.
Also müssen Bram und Weasel zuerst einmal einen Riesen besiegen, was sich natürlich leichter anhört als es wirklich ist. Irgendwie schaffen die zwei es dann aber, nur um sich kurz darauf in der nächsten Misere zu befinden. Weasel wird von den untoten Kriegern entführt, die sie als Druckmittel einsetzen wollen, damit Bram endlich den Drachen tötet und sie nach Valhöll kommen. Leider haben sie die Rechnung ohne Bram und Weasel gemacht. Weasel verbündet sich mit dem Drachen und Bram hat sich die ganze Zeit nur Dumm gestellt um im passenden Moment zuzuschlagen.
El Torres Fantasy-Abenteuergeschichte „Rogues!“ geht mit „Das kalte Schiff“ in die nächste Runde. Nachdem man im ersten Band gegen den Fluch des Huhns und gegen die eigene Diebesgilde angetreten ist, müssen sich Weasel und Bram mit Brams Vergangenheit befassen. Dazu reisen sie in den hohen Norden und erleben dort eines ihrer größten Abenteuer.
In der fünfteiligen Miniserie „The Cold Ship“ konnte Autor El Torres auf die Mithilfe der spanischen Mangakünstlerin Lolita Aldea zählen. Diese bringt die Geschichte hervorragend zu Papier, kommt aber stellenweise nicht aus ihrer Haut heraus und verfällt in einen Mangastil. Dieser passt aber sehr gut zu dieser düsteren Geschichte, vor allem wenn es um die Darstellung der Untoten, oder des Drachen geht.
Der nun bei Panini erschienen Comicband „Das kalte Schiff“ ist eine gute Mischung zwischen Abenteuer und Horrorgeschichte, die dabei aber auch sehr viele Elemente klassischer Fantasygeschichten hat. Mir hat ein wenig der Humor gefehlt, der den ersten Band so besonders gemacht und von den anderen Fantasygeschichten abgegrenzt hat. An einigen Stellen taucht er zwar auf, doch leider war mir das persönlich zu wenig.
Dennoch ist es eine gute und unterhaltsame Geschichte und ich freue mich schon auf eine hoffentlich bald erscheinende Fortsetzung.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten