Nach vielen Jahren war es Comicautor Frank Miller möglich innerhalb des Avatar Verlags zusammen mit Autor Steven Grant und Zeichner Juan Jose Ryp die wahre Geschichte seiner RoboCop Version zu erzählen. Anfang der 1990er Jahre wurde eine Version der Geschichte verfilmt, doch die wahre Idee hinter der Geschichte blieb lange unerzählt.
Die Cops in Detroit streiken und nur ein Polizist ist noch auf den Straßen unterwegs. In mehreren Schichten muss sich der ehemalige Streifenpolizist Murphy in seiner neuen Inkarnation als RoboCop gegen das Verbrechen durchsetzen. Da die Verbrecher auch wissen, dass die Polizei streikt, nutzen sie nun natürlich jede Gelegenheit. Erschwerend kommt noch hinzu, dass OCP das alte Detroit abreißen lässt, um dort ihre neue Stadt Mega City errichten zu lassen.
Da das RoboCop Projekt zwar ein Erfolg war, der einzige „lebende” Proband aber noch zu viele Gefühle zeigt, versuchen die Wissenschaftler bei OCP unter der Leitung von Psychologin Dr. Margareth Love neue RoboCops zu erschaffen. Das Problem vor dem sie stehen ist der menschliche Geist, der es nicht ertragen kann in einer Maschine gefangen zu sein.
Gleichzeitig werden Söldner in der Polizei untergebracht die für Recht und Ordnung auf den Straßen sorgen sollen. Diese Söldner sind aber mehr an ihrem eigenen Profit und der Befriedigung der Bedürfnisse von OCP interessiert als die Straßen von Detroit sauber zu halten. Eine ihrer Hauptdirektiven ist es RoboCop in eine Falle zu locken, um so sein Ansehen in der Bevölkerung zu vernichten.
Durch weitere Studien an Murphy ist es OCP nun möglich RoboCop 2 zu bauen, der mit dem Geist eines wahnsinnigen Söldners gespickt wurde, der nur das Töten im Sinn hat. Nur Murphy kann ihn aufhalten, doch diesem wurden während der Studien an ihm, ein neues Programm eingespeist, welches ihn nun zum Schoßhund von OCP macht.
Frank Miller, Steven Grant und Juan Jose Ryp erzählen die RoboCop Geschichte so, wie es nur dem Medium Comic möglich ist. Brutal, ungeschönt und in gewaltiger Bilderpracht, die das Schlechte im Menschen sehr gelungen zeigen. Die neun Ausgaben die in diesem Sammelband zusammengefasst wurden, gehören zu den ersten Arbeiten des spanischen Zeichners Juan Jose Ryp, der durch sein Artwork überzeugen könnte.
Nach über zehn Jahren veröffentlicht Cross Cult nun diese Comicadaption von Frank Millers Originaldrehbuch, welches nie den Weg auf die Kinoleinwand geschafft hat, da Millers Vision den Studiobossen zu brutal waren. Mir persönlich hat der Band gut gefallen, obwohl an einigen Stellen die Lücke zwischen den einzelnen Panels recht groß ist und viele Möglichkeiten zur Interpretation lassen.
„RoboCop” ist wahrlich keine leichte Kost. Die Geschichte ist sehr brutal und nichts für zarte Gemüter. Die Hardcover-Ausgabe der Geschichte ist ein passender Einband für diese Geschichte und auf 1.444 Exemplare limitiert. Das Preisleistungsverhältnis ist mehr als gerechtfertigt und man erhält dafür eine Menge Science-Fiction Action angereichert mit einer Menge Blut.