Die Geschichte von Robin Hood ist schon oft verfilmt worden. Neben den Klassikern mit Erol Flynn und Kevin Costner, gab es auch einen weiteren Interpretationsansatz der die Geschichte ein wenig realer erscheinen ließ mit Russell Crowe in der Hauptrolle. Daneben gab es noch den Disney Film mit dem Fuchs in der Hauptrolle sowie etliche Fernsehserien für Erwachsene aber auch für Kinder.
Nun haben sich Ben Chandler und David James Kelly diesem Thema angenommen und zusammen mit Regisseur Otto Bathurst erneut eine völlige Neuinterpretation des Mythos geschaffen. Dabei ist es in diesem Film völlig egal, wann die Geschichte spielt, das Wichtigste ist der Inhalt, der dahintersteht.
Kurz nachdem der Edelmann Robin von Loxley (Taron Egerton) mit Marian (Eve Hewson) die Liebe seines Lebens gefunden hat, wird er vom Sheriff von Nottingham (Ben Mendelsohn) für die Kreuzzüge verpflichtet.
In den fernen Ländern erlebt Robin viele Abenteuer, bis er mit seiner Einheit in einen Hinterhalt gerät. Robin kommt im Kampf mit Yahya (Jamie Foxx) so gerade noch mit seinem Leben davon. Zurück im Lager entdeckt Robin, was der neue Befehl der Kirche ist – keine Überlebenden. Dabei scheuen seine Kameraden – allen voran Guy von Gisbourne (Paul Anderson) – nicht vor Folter zurück.
Als sie den Sohn von Yahya töten wollen, um Informationen von diesem zu bekommen, kann Robin nicht mehr tatenlos zusehen und greift zu Gunsten der Gefangenen ein. Für Yahya Sohn leider zu spät, für viele andere aber die Rettung. Für Robin selbst ist es dank seines Verrats die Fahrkarte nach Hause.
Zurück in Nottingham muss er erkenne, dass sein vorheriges Leben in Schutt und Asche liegt. Sein Haus wurde vom Sheriff von Nottingham gepfändet und auch Marian hat ein neues Leben, da sie nun mit ihrem neuen Partner Will Tillman (Jamie Dornan) gegen die Ungerechtigkeiten des Sheriffs.
Da Robin das Elend nicht ertragen kann, wird er von Yahya (der sich selbst John nennt) trainiert, der ihm nach England gefolgt ist, um sich dem Unrecht des Sheriffs entgegenzusetzen. Schon bald lebt Robin ein Doppelleben. Tagsüber lebt er als Edelmann in Nottingham und versucht Informationen vom Sheriff zu erhalten. Nachts aber macht er als Robin Hood die Gegend unsicher und raubt dem Sheriff die Schätze, die er dem Volk gestohlen hat, und gibt sie dem Volke zurück.
Der Kampf um die Macht in Nottingham beginnt und Robin wird zum Staatsfeind Nummer Eins erklärt. Ihm steht dabei aber nicht nur der Sheriff sondern auch die Kirche in Person des Kardinals (F. Murray Abraham) gegenüber, der ein besonderes Augenmerk auf Nottingham geworfen hat.
Als ich den ersten Trailer dieses neuen Robin Hood Films gesehen habe, war ich nicht wirklich überzeugt. Ich liebe den Kevin Costner Film und finde auch die Russell Crowe Version mehr als in Ordnung. Nun kommt aber mit Taron Egerton ein völlig neuer Robin Hood um die Ecke, der irgendwie in der Vergangenheit, aber auch n der Moderne angesiedelt ist. Für mich war das zuerst ein recht komisches Konzept, welches ich nicht wirklich mit der Figur des Robin Hood verknüpfen konnte.
Nachdem ich den Film jetzt aber gesehen habe kann ich nur sagen, dass es funktioniert. Natürlich ist es keine große philosophische oder tiefgründige Geschichte, aber es ist ein guter Fantasy-Actionfilm, der sich bei unterschiedlichen Genres bedient, mit den Figuren aus dem Robin Hood Klassiker.
Die Farben des Films sind recht düster gehalten, so dass man als Zuschauer das Elend in Nottingham auch mitfühlen kann. Leider hakt die Handlung an einigen Stellen und aus meiner Sicht war auch die Besetzung von Marian ein Fehler, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.
An und für sich hat mich der Film gut unterhalten. Der Zusammenschnitt von alter und neuer Welt ist gut gelungen und auch die Kulisse war hervorragend. Leider gab es zwischendurch einige Stellen, wo man sich selbst als Zuschauer gefragt hat, warum denn niemand erkannt hat, bei wem es sich um den maskierten Rächer handelt. Die Action war gut und der Film war auch durchaus spannend. Trotzdem war es dennoch nicht wirklich Robin Hood.
Meine Meinung: 8 von 10 Punkten