18 Jahre ist es jetzt her, dass sich Dino Cazares (Fear Factory), Robb Flynn (Machine Head), Matthew K. Heafy (Trivium) und der leider viel zu früh verstorbene Joey Jordinson (Slipknot) zusammengetan haben, um das 25-jährige Jubiläum von Roadrunner Records zu feiern.
Nachdem Roadrunner Records in diesem Zusammenhang die All-Star Sessions mit neuen Songs und die Live DVD mit dem Auftritt vom 15 Dezember 2005 in New York veröffentlicht hat, erscheint nun das dazugehörige Live-Album.
Der Termin bedeutete damals nicht nur ein großartiges Konzert mit den Songs von den All-Star Sessions, sondern bot auch noch eine große Auswahl an Musikern, die sich Songs von befreundeten Bands schnappten und diese dann in ihrer eigenen Weise interpretierten.
Mit dieser CD kann man noch einmal das „Roadrunner United Live“ feeling erleben und Songs in einer völlig anderen Version von völlig anderen Musikern erleben. Diese sind oft nicht nur einfach Kollegen, sondern auch Fans, da es sich bei einigen Songs um echte Klassiker handelt, die schon in den Anfangstagen von Roadrunner Records erschienen sind.
Insgesamt standen 39 Musiker bei den unterschiedlichsten Songs auf der Bühne. Der Abend begann mit „Punishment“ von Biohazard zu dem man die Herren Evan Seinfaeld und Billy Graziadei (beide Biohazard) geladen hat, die zusammen mit Dino Cazares, Andreas Kisser (Sepultura), Adam Duce (Machine Head) und Joey Jordison ihren ersten großen Song interpretieren durften.
Weiter ging es dann mit Madball’s „Set it off“. Die Stammbesetzung blieb hierbei, nur wurde nun Jamey Jasta (Hatebreed) ans Mikro geholt. Nach „March of the S.O.D.“ von S.O.D. mit Scott Ian (Anthrax und S.O.D.) und dem leider ebenfalls zu früh verstorbenen Paul Gray (Slipknot), wurde „River Runs Red“ von Life of Agony gespielt, wozu man sich auch Mina Caputo (Life of Agony), ins Boot geholt hat, was eine gute Entscheidung war, da meiner Meinung nach, niemand so singen kann wie Caputo.
Danach geht es ein wenig in härtere Gefilde. Deicides Glen Benton betritt die Bühne und haut mit Andreas Kisser (Sepultura), Dino Cazares, Paul Gray und Joey Jordison erst einmal eine unglaublich fette Version von Obituarys „The End Complete“ raus.
Nach einem kleinen Besetzungswechsel Andreas Kisser und Joey Jordison bleiben, dazu kommen nun James Murphy und Adam Duce um zusammen mit Ripper Owens „The Curse of the Pharao“ von Mercyful Fate zu interpretieren.
Da der Ripper nun schon einmal auf der Bühne steht und sich warm gesungen hat, darf er auch gleich noch zusammen mit Jeff Waters (Annihilator), James Murphy, Paul Gray, Roy Mayorga und Rob Caggiano, den King Diamond Klassiker „Abigail“ zum Besten geben. Hervorragend gesungen, besser ist nur der King selbst.
Und da er immer noch nicht genug hat gibt es anschließend auch noch Annihilators „Allison Hell“ von ihm, wobei Jeff Waters da auch ein wenig mitsingen darf.
Nach Deicides „Dead by Dawn“ bei dem der Meister selbst ans Mikro geht gibt es „Pull Harder on the Strings of the Martyr“ von Trivium mit Matthew K. Heafy am Mikrofon, der unterstützt wird von Rob Flynn. Das Besondere dieses Songs ist ein nettes Pantera Outro, mit dem die Musiker so auch noch einmal den verstorbenen Gitarristen der Band Dimebag Darrell ehren. Dieser wurde kurz vor dem Konzert auf der Bühne von einem verrückten Fan ermordet.
Was mich damals persönlich sehr gefreut hat, war der Auftritt von Killswitch Engage mit Jesse Leach (damals Seemless / und ex-Killswitch Engage) am Mikro, die „My Last Serenade“ gespielt haben. In der Mitte des Songs ist dann auch noch Howard Jones (damals Killswitch Engage) auf die Bühne gekommen und hat Jesse bei den Vocals unterstützt. Nun ist Leach wieder dabei und Jones raus – immer noch ein cooler Auftritt, wenn man es nun aus der anderen Perspektive sieht und Jones als Gastmusiker betrachtet. Bis auf Andreas Kisser an der Gitarre spielt die Band hier auch als komplettes Line-up.
Weiter geht es mit Chimairas „Pure hatred“ bei dem auch Jamey Jasta mit von der Partie ist sowie Fear Factorys Replica mit Matthew K. Heafy am Mikrofon.
Danach kommt es zu einem weiteren kleinen Höhepunkt, denn die Organisatoren konnten auch Ville Valo (damals noch HIM) verpflichten, der eine unglaubliche Version von Type O Negatives „Black No. 1“ abliefert.
Dann gibt es die erste Premiere des Abends. Mit „Tired ‚n Lonely“ gibt es den ersten Song der All-Star Session. Verantwortlich dafür zeigten sich Mina Caputo, Matt Baumbach (Vision of Disorder), Acey Slade, Nadja Peulen (Coal Chamber) sowie Joey Jordison und Rob Caggiano. Ein sehr cooler Song, der Live auch ein echtes Brett ist.
Und wennFrau Caputo schon einmal auf der Bühne steht, dann darf sie dort auch noch bleiben um zusammen mit Corey Taylor (Slipknot / Stone Sour) den Stone Sour Klassiker „Bother“ zum Besten zu geben. Auch Live ein echtes Brett, was einem bei jedem Hören immer noch unter die Haut geht.
Danach wir das Publikum mit drei Songs aus der All-Star Session angeheizt. „The Rich Man“ mit Corey Taylor am Mikro, „The Dagger” mit Rob Flynn und Howard Jones am Mikro sowie „The End“ Matthew K. Heafy am Mikrofon. Bei letzterem konnte man auch den ehemaligen Machine Head Gitarristen Logan Mader für die Lead Gitarre gewinnen.
Danach steht das Ende des Konzertes auch schon kurz bevor. Doch noch haben die Musiker Lust und wollen die Hütte noch ein wenig mehr einreißen. Es folgen also zwei Max Cavalera Kracher. Zum einen „Eye for an Eye“ von Soulfly mit Brian Fair (Shadows Fall) am Mikro, zum anderen „Refuse/Resist“ mit Rob Flynn.
Wer danach noch stehen konnte, hat die volle Breitseite abgekriegt. Slipknots „Surfacing“ und Machine Heads „Davidian“ beide mit Rob Flynn. Bevor dann mit „(sic)“ von Slipknot und Sepulturas „Roots Bloody Roots“ das Ende des Konzertes folgt. Bei „Roots Bloody Roots“ dürfen dann noch einmal fast alle Musiker auf die Bühne.
Alles in allem kann man sagen, dass die verantwortlichen Musiker sowie die Macher bei Roadrunner mit diesem Konzert einen echten Meilenstein des modernen Heavy Metals lieferten und auch gut die Geschichte ihres Labels damit widerspiegelten.
Es wurden, wie man sehen kann nicht nur neuere Songs interpretiert, sondern auch echte Klassiker und richtige Meisterwerke. Leider haben wir Fans nun echt lange darauf warten müssen. Aber vielleicht wird dadurch ja eine neue Generation an die Klassiker heran geführt.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten