Fünf Jahre sind vergangen seit den Ereignissen zum Ende der letzten Staffel von Ripper Street. Inspector Edmund Reid (Matthew Macfayden) ist immer noch im Polizeirevier von Whitechapel, hat sich aber sehr zurückgezogen und begonnen ein umfassendes Archiv von Kriminalfällen und Verbrechern anzulegen. Der ehemalige Sergeant Bennett Drake (Jerome Flynn) hat es in Manchester selbst zum Inspector geschafft und kehrt nun auf Wunsch von Chief Inspector Fred Abberline (Clive Russell) wieder zurück in seinen alten Wirkungsbereich. Captain Homer Jackson (Adam Rothenberg) hat eine kleine Praxis und hat nach einer Meinungsverschiedenheit mit Reid nicht mehr für die Polizei gearbeitet.
Doch nun müssen die alten Kameraden aus der berüchtigten „H Division“ wieder zusammenarbeiten. Auf Drakes Reise kollidiert sein Zug mit einem entgegenkommenden und sorgt so für den Tod von 55 Menschen. Dies war aber kein Zufall, denn einer der Züge ist überfallen worden. Dabei kam es zu einer Störung im Stellwerk. Nun müssen die drei Ermittler herausfinden, wer der Drahtzieher hinter dem Raub war, denn die ausführenden Kräfte sind schnell gefunden.
Gleichzeitig schwingt sich die ehemalige Bordellbesitzerin Long Susan (MyAnna Buring) zur Wohltäterin auf. Sie eröffnet nicht nur ein Krankenhaus für die Armen, sondern kauft auch bestimmte Geschäfte und Häuser um dort Unterkünfte bauen zu lassen. Bei einem dieser „Käufe“ durch den Anwalt von Long Susan wird ein lange versteckt gehaltenes Mädchen gefunden, die sich als Tochter von Edmund Reid herausstellt. Dennoch kommt es nicht sofort zu einer Familienzusammenführung, denn Susan hält das Mädchen als Trumpf in ihrem Haus versteckt.
In den übrigen Folgen gehen die drei Freunde wieder wie gewohnt ihren Ermittlungen nach, wobei diese Ermittlungen häufig auf die eine oder andere Art mit der Hintergrundhandlung zusammenhängen. So wird die Handlung mit Reids Tochter immer wieder aufgenommen, aber auch die Ermittlungen von Zeitungsreporter Fred Best (David Dawson) über die wahren Hintergründe des Zugunglücks werden in jeder Episode gezeigt.
Die dritte Staffel von „Ripper Street“ ist erneut ein lohnenswerter Einblick in die Welt von Whitechapel zum Ende des 19. Jahrhunderts. Während in den ersten Staffeln der Schwerpunkt mehr auf das Lösen der einzelnen Fälle lag, wird in dieser Staffel ein zusammenhängender Handlungsstrang dargestellt, der zum Teil durch seine vielen Aspekte schon fast überladen wirkt. Dadurch können auch nicht alle Aspekte so aufgegriffen werden, wie sie es verdient hätten, so dass am Ende einige Handlungen offen bleiben.
Dennoch ist „Ripper Street“ eine unterhaltsame Kriminalserie mit vielen unterschiedlichen Figuren, die alle ihren eigenen Charakterzug haben. So ist Reid eigentlich der Überlegte, Drake der Mann fürs Grobe und Jackson der Tüftler, der in seinem Labor alles herausfinden kann. Die Zusammenarbeit der Figuren macht den Reiz der Serie aus und auch die Tatsache, dass alle Figuren dennoch unberechenbar sind. So ist auch die Enthüllung des „Schurkens“ der Staffel überraschend und zeigt nur wie vielseitig die Autoren der Serie ihre Figuren einsetzen.
Wie auch schon in den vorherigen Staffeln sind die Kulisse und die Kostüme wieder sehr überzeugend und könnten wirklich das Armutsviertel Londons zum auslaufenden 19. Jahrhunderts darstellen. Im Gegensatz zur Fernsehfassung ist die Blu-ray Version ungekürzt, so dass die einzelnen Episoden eine Laufzeit von 58 Minuten haben. Insgesamt ist die Serie damit 72 Minuten länger als die TV Fassung. Erneut bietet Polyband wieder die Deutsche und Englische Tonspur sowie Deutsche und Englische Untertitel, was Freunde der Originalsprache freuen wird.