Nach dem großen Erfolg der Gesamtausgaben veröffentlicht der Splitter Verlag nun den zweiten Band der klassischen Westernserie „Ringo“ von Autor und Zeichner William Vance. In diesem Band befinden sich drei Geschichten, die in der einen oder anderen Art schon einmal in Deutschland veröffentlicht worden sind, jedoch nie so chronologisch und gesammelt wie in diesem Band. Die Erstveröffentlichung dieser Geschichten war im Original im „Tintin“ Magazin, beziehungsweise in MV (Mickyvision) hier in Deutschland, bevor die ersten Geschichten dann noch einmal im Albenformat im Feest Verlag erschienen sind.
Die zweite Gesamtausgabe beinhaltet die Abenteuer „Stadt in Angst“, „El Diablo“ und „Tod im Blizzard“. Die letzte Geschichte ist eine der längsten „Ringo“ Abenteuer und wurde über fünf Ausgaben mit eigenen Überschriften veröffentlicht. Dabei ist das erste Kapitel von Vance selbst verfasst worden, während die anderen vier Kapitel von André-Paul Duchâteau verfasst worden ist. „Stadt in Angst“ hat Jacques Acar verfasst, während „El Diablo“ von Yves Duval geschrieben wurde.
In der ersten Geschichte „Stadt in Angst“ muss Ringo im Namen von Wells Fargo einen Postkutschenüberfall aufklären. Sein großes Problem ist, dass die Stadt gegen ihn arbeitet, da sie voller Angst vor Ken Thorn sind. Erst als Ringo mit seinen Ermittlungen beginnt und Thorn einige Male in seine Schranken verweist, beginnen sich die Stadtbewohner gegen den Verbrecher aufzulehnen.
In „El Diablo“ wird eine Postkutsche von drei Deserteuren überfallen, die mit einer riesigen Menge Geld fliehen können. Ringo nimmt die Verfolgung auf und kann die drei zwar Stellen, der Schatz bleibt aber verborgen. Als sie diesen dann aus dem Versteck holen wollen, werden sie vom Mexikanischen Gangster „El Cid“ angegriffen. Schnell werden aus den vorherigen Feinden Freunde…doch wie lange wird das Bündnis halten?
In der letzten Geschichte „Tod im Blizzard“ muss Ringo eine verschollene Postkutsche bergen, die in einem Schneesturm stecken geblieben ist. Diesmal befindet sich aber nicht nur ein Goldschatz in der Kutsche, sondern auch die Tochter eines Senators. Bevor er die Kutsche aber erreichen kann, haben schon drei Ganoven auf der Flucht die Beute erreicht und wollen nun durch den Schnee nach Mexiko fliehen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, da der Sturm immer stärker wird.
Auch mit dem zweiten Geschichtenzyklus um den Westernhelden „Ringo“ wird das klassische Bild eines Cowboys mehr als deutlich gezeigt. Ringo ist der strahlende Held in jeder Situation, der nur ein Leben nimmt, wenn es wirklich sein muss und sein eigenes Leben in Gefahr schwebt. Dabei sind die Geschichten immer nach dem klassischen Muster gestrickt. Etwas passiert, Ringo wird eingeschaltet und kann das Problem am Ende mit seinem Colt, oder seiner Winchester lösen.
Im Laufe der Geschichten kann man gut sehen, wie sich der Stil von Vance verändert hat. Von den ersten kantigen Zeichnungen bis hin zu dem Stil, den man aus den späteren Geschichten wie beispielsweise Bruno Brazil kennt. Die Geschichtenerzählung ist flüssig und die Handlung ist für die damalige Zeit von der Brutalität angemessen.
„Ringo“ ist eine klassische Westerngeschichte, der leider nach „Tod im Blizzard“ keine Zukunft mehr beschert war. Vance hat sich weiterorientiert und so bleibt „Ringo“ eine der Serien an die man sich gerne erinnert. Leider hat das sehr ansprechende Titelbild des Bandes nichts mit den Geschichten im Band zu tun, da über Ringos Zeit in der Armee nur im ersten Band der Gesamtausgaben berichtet wurde.