1962 trifft der junge Jamie Morton zum ersten Mal auf Charles Jacobs. Dieser wurde nach dem Ruhestand des vorherigen Pfarrers, der neue Pfarrer in Harlow. Jamie freundet sich irgendwie mit dem jungen und dynamischen Pfarrer an, der mit seiner hübschen Frau und seinem kleinen Sohn ins Pfarrhaus einzieht.
Charles begeistert den Jungen durch sein Wissen über Elektrizität und kann bei Jamie punkten, als er dessen Bruder Conrad von einem Trauma heilt, dass ihm seine Stimme geraubt hat. Es hätte nicht besser sein könne, doch das Schicksal hatte andere Pläne. Bei einem Unfall verliert Jacobs nicht nur Frau und Sohn, sondern auch seinen Glauben an Gott. Nach einer verheerenden Predigt wird er des Dorfes verwiesen und jeder Kontakt mit ihm wird abgebrochen.
1992 trifft Jamie erneut auf Charles Jacobs. Zu diesem Zeitpunkt ist Jamie stark Heroinabhängig und gerade aus seiner aktuellen Band geflogen. Während der Suche nach neuem Stoff entdeckt Jamie seinen ehemaligen Pfarrer auf einem Jahrmarkt, wo er sich nun als Schausteller und Scharlatan verdingt. Während der Vorstellung bricht Jamie zusammen und wird kurz darauf von Jacobs mit Hilfe einer seltsamen Elektrizitätsquelle von seiner Heroinsucht geheilt. Aus Dankbarkeit hilft er Jacobs nun bei seiner Show, bis dieser weiterzieht.
Im Anschluss hat Jamie seltsame Nebenwirkungen und träumt nachts von seinen verstorbenen Familienmitgliedern. Kurz darauf nimmt Jamie einen Job in einem Tonstudio an. Lange Zeit muss er nicht mehr an Jacobs denken, bis er eines Tages über eine Werbung stolpert bei der die Reverend Jacobs Revival Tour angekündigt wird, bei der kranke Menschen von ihren Qualen geheilt werden.
Jamie und sein Arbeitgeber Hugh müssen sich selbst von Jacobs Wunder überzeugen und reisen daher zur nächsten Show. Was sie dort sehen scheint die Wahrheit zu sein, doch bei Nachforschungen über die Geheilten entdeckt Jamie schreckliche Nebenwirkungen, wie Beispielsweise die Einweisung eines kleinen Jungen in eine psychiatrische Anstalt. Doch das letzte Experiment des ehemaligen Pfarrers steht noch bevor und dieses ist schrecklicher als alles, was Jamie bisher gesehen hat.
Stephen Kings neuester Roman „Revival” erinnert stark an eine Geschichte aus der Feder der alten Horror- und Gruselmeister wie Edgar Allan Poe oder H.P. Lovecraft. Die Geschichte wird langsam aufgebaut und der Ich-Erzähler erwähnt zum Ende eines jeden Kapitels immer eine Kleinigkeit, die uns Leser an die Geschichte bindet. Jamie berichtet über sein Leben und über die jeweiligen Zusammentreffen mit seinem Freund und späteren Nemesis Charles Daniel Jacobs.
King gelingt es mit seinem neuen Roman eine klassische Horrorgeschichte in unserer heutigen Zeit zu erzählen, bei der viel angedeutet wird und der eigentliche Horror nur in den Köpfen der Leser stattfindet. Persönlich hat mir der Band sehr gut gefallen und er hat mich beim Lesen gefesselt. Auch wenn King sich an einigen Stellen wiederholt sorgt er dafür, dass man wissen will, wie es weitergeht und was es mit der geheimen Elektrizität zu tun hat. Wichtig ist es hierbei, dass King im Laufe der Geschichte immer weitere Schrecken einbaut, die sich am Ende zu einer großen Albtraumvision zusammenfügen. „Revival” ist ein spannender Band, der zum Ende dem Wahnsinn eines H.P. Lovecraft nahekommt.