Mitte November 2021 erschien via Warner das Release „Retrospektive: Willkommen im Beerdigungscafé – Fauler Zauber Dunkelherz“ von der Band Callejon. Diesen Namen kann ich leider immer noch nicht korrekt aussprechen. Aber das liegt an mir, nicht am Namen und auch nicht an einer Unfähigkeit. Gewisse Kombinationen und Buchstabenreihenfolgen liegen mir einfach nicht. Die Gruppe blickt auf eine 20–jährige Bandgeschichte zurück und zum Album „Willkommen im Beerdigungscafé“ habe ich sie in Soest live gesehen.
Die Veröffentlichungen „Willkommen im Beerdigungscafé“ sowie die EP „Fauler Zauber Dunkelherz“ bekamen ein frisches Mastering und mündeten in diesem Re-Release. 20 Jahre also. Meine Güte, eine lange Zeit. Und wenn ich das weiterspinne, wird mir klar, dass ich mit über 40 Jahren dreiviertel meiner Lebenszeit mit – im weitesten Sinne – Rockmusik verbracht habe. Und fast 50% dieser Zeit kenne ich Callejon schon.
Nicht nur das kultige „Snake Mountain“ ist auf diesem Release zu hören, sondern auch „Loreley“, „Es regnet“, „Bitter macht lustig“, „Mein Kopf so leer, die Welt so voll“. Das nur, um mal einige Beispiele zu geben für die, die sich musikalisch orientieren müssen. Von welchen Stücken hier also die Rede ist beziehungsweise auf welchen Veröffentlichungen diese zu finden sind.
Ich wünsche mir auch keine Callejon-Kopie, wenn ich sage, dass ich diesen Sound vermisse. Es ist aber was dran. Diese Version von Callejon kann immer noch was und mit den beiden Releases wurden definitiv einige Klassiker geschaffen. Ich mag diese Brachialität, die Verzweiflung und diese ganzen Gefühle, die wachgerufen, aufgerüttelt werden.
Für mich hat „Willkommen im Beerdigungscafé“ damals einiges verändert und mein Blick für gute deutschsprachige Metal-Musik eröffnet, die sich nicht davor scheut, Gefühle in ihre Texte einzubinden oder kritische Töne anzuschlagen.
* Die Review erschien ursprünglich im Jahre 2022 auf einer anderen Website *