Die Kurzreihe „Retribution – die Vergeltung“, im Original „One of Us“ beginnt mit einem Rückblick über zwei Kinder, die glückliche Zeiten auf dem Land erleben und als Erwachsene schließlich heiraten. Im nächsten Moment sieht man die Leichen der beiden, brutal ermordet, die Frau war dabei hochschwanger.
Die Familien der beiden leben noch immer auf ihren Höfen in der Nähe von Edinburgh. Während man die Douglas, die Eltern der Ermordeten Grace nach dem Kirchenbesuch über den Mord informiert werden, findet die Polizei Louise Elliot (Juliet Stevenson) die Mutter des Ermordeten Adam im Wald auf der Jagd. Für beide Familien bricht natürlich die Welt zusammen, vor allem da die beiden erst vor einigen Tagen geheiratet hatten.
Während alle Familienmitglieder versammelt sind, passiert auf der Zufahrtsstraße zu den Höfen ein Autounfall. Rob (Joe Dempsie), der älteste Sohn der Familie Elliot eilt sofort zu Hilfe, ohne zu wissen, wem er da das Leben rettet.
Kaum ist der Verletzte am Hof der Elliots angekommen, sucht Rob Hilfe bei Bill Douglas (John Lynch). Da sehen beide zufällig einen Bericht über die Morde und den Täter im Fernsehen. Es handelt sich dabei um genau den Mann, dem er gerade noch das Leben gerettet hat.
Nun stecken die beiden Familien in einer Zwickmühle. Kümmern sie sich weiter um den Mann, oder lassen sie ihn einfach sterben. Da sie dies nicht sofort entscheiden können, wird er zuerst einmal zum Hof der Douglas gebracht, wo er im Stall der Familie den Rest der Nacht verbringen soll. Als Claire Elliot (Joanna Vanderham) am nächsten Morgen nach dem Mann schauen will, ist dieser Tot – ermordet. Der Mörder kann nur jemand der beiden Familien sein, doch wer?
Zwischen „The Missing“ Staffel 1 und „The Missing“ Staffel 2 waren die beiden Williams Brüder, Harry und Jack nicht ganz untätig und haben kurz den Vierteiler „One of Us“, beziehungsweise der deutsche Titel „Retribution“, eingeschoben.
Diese Serie ist unglaublich spannend und ebenso wie bei „The Missing“ weiß man als Zuschauer fast bis zur letzten Minute nicht, wer denn jetzt der Täter ist. Verdächtig ist jeder der Protagonisten, so dass man eigentlich keinen ausschließen kann. Dieses macht natürlich auch den Reiz dieser Serie aus.
Leider verstrickt man sich innerhalb der Handlung in Kleinigkeiten. Während man der Haupthandlung so gerade folgen kann, da man weder ein Motiv für den ersten Mord, noch eine Idee hat, wer der Mörder des Mörders ist, werden immer weitere kleine Nebenhandlungen aufgebaut.
Neben den gut ausgewählten Darstellern spielt auch Schottland an sich eine wichtige Rolle. Die Einsamkeit der Höfe trifft auf das Großstadtleben in Edinburgh. Wunderschön gefilmt Landschaftsaufnahmen Unterstreichen die Einsamkeit der Protagonisten in einer Zeit wo sie sich alle gegenseitig verdächtigen. Ein wahrer Psychothriller für alle Beteiligten.
Meine Meinung: 8 von 10 Punkten