Die russische Spionin Vera Jelnikof ist nun schon einige Zeit in den USA um dort als Superheldin „Red Skin“ gegen den Kommunismus anzukämpfen. Als Tarnung dient ihr die Stelle als Mädchen für Alles beim Erwachsenenfilmregisseur Lew Garner. Diese füllt sie mehr schlecht als recht aus, da sie durch ihre Zeit beim KGB in Russland vom Leben in Freiheit keine Ahnung hat. Um die Sache perfekt zu machen ist kurz vor ihrer Abreise der erste Superschurke aufgetaucht, der seitdem als Zimmermann die Gegend unsicher macht.
Vera hat einen Hinweis auf das nächste Auftauchen des Zimmermanns erhalten und begibt sich direkt dorthin. Sein nächstes Opfer ist eine Frauenrechtlerin, die mit ihrer Partnerin zusammen ein Baby erwartet, was nach seinem Ansinnen in der amerikanischen Gesellschaft nicht zu akzeptieren ist. Leider kommt Vera nicht mehr ganz rechtzeitig, so dass der Zimmermann schon mit seinem düsteren Handwerk begonnen hat. Ein brutaler Kampf beginnt, bei dem „Red Skin“ in ihre Schranken gewiesen wird. Mit letzter Kraft kann sie dem Zimmermann entkommen und kann bei ihrer Flucht aber die schwangere Frau retten. Leider ist dies noch nicht das Ende, denn der Zimmermann verfolgt sie weiterhin, findet aber nach kurzer Zeit ein nasses Grab im Meer.
Da Vera ihre Niederlage nicht gut wegsteckt, bittet sie ihren Kontaktmann Ruslan um Hilfe. Zum einen soll sie die russische Propaganda weiter vorantreiben, in dem sie Heldentaten begeht. Zum anderen soll sie aber auch die Lektüre von Superheldencomics aufnehmen, damit sie weiß was sie als Held zu tun hat. Natürlich läuft dabei nicht alles nach Plan und vor allem die radikale Priesterin Jacky Core macht immer größere Politik gegen die Heldin und ihren wahrscheinlichen Ursprung. Doch das ist nicht alles, denn der Zimmermann hat den Sturz ins Meer überlebt und ist nun auf blutige Rache aus.
„Jacky“ der zweite Band des Superheldencomics „Red Skin“ setzt genau an der Stelle ein, an welcher der erste Band geendet hatte. Dabei wird die Handlung direkt aufgegriffen und man befindet sich direkt wieder in der Action und somit im Kampf der russischen Agentin Red Skin gegen den fundamentalistischen Patrioten Zimmermann. Dabei setzt Autor Xavier Dorison auf ein klassisches Erzählmittel, da die im ersten Band als unüberwindliche Heldin aufgebaut Protagonistin beim ersten Aufeinandertreffen mit ihrem Erzrivalen eine herbe Niederlage einstecken muss und sich danach wieder neu sammelt um ihr weiteres Vorgehen gegen den Schurken zu planen.
Umgesetzt wird auch diese Geschichte vom amerikanischen Starzeichner Terry Dodson, der neben seiner Arbeit bei Marvel und DC auch noch die Zeit findet Serien bei Image zu zeichnen. Dies ist auch gut so, denn die Figur der Vera ist eine wirkliche Paradefigur für ihn, da er ein Händchen hat für ausdrucksstarke Frauen, was er auch schon bei Wonder Woman, den X-Men oder auch bei Träume bewiese hat. Letzterer ist ebenfalls beim Splitter Verlag erschienen und war für Dodson auch die erste Co-Produktion zwischen den USA und Frankreich. Doch nicht nur die Darstellung der Hauptfigur ist Atemberaubend. Auch der Bösewicht sowie die weiteren Figuren sind durch seinen sauberen Zeichenstil außergewöhnlich und untermalen nur, was für ein großartiger Zeichner Dodson ist. Wie auch bei seinen anderen Arbeiten wurde Dodson erneut von seiner Frau Rachel unterstützt, die für die Tuschezeichnungen verantwortlich ist.
Wie auch schon der erste Band der Reihe endet der nun bei Splitter erschienene Band mit einem offenen Ende, so dass Dorison und Dodson eine durchgängige Geschichte entwickeln. Persönlich bin ich wirklich gespannt wie es weitergehen wird, da die Handlung spannend und gut durchdacht ist. Die Figuren sind gut entwickelt und auch die Handlung ist durch die Mischung zwischen Superhelden- und politischem Comic wirklich hervorragend. In den USA ist der Band in zwei Heften im US-Format erschienen. Dieser Band ist die deutsche Ausgabe des Hardcovers, welche zusätzlich zu der eigentlichen Geschichte noch einige Bonusseiten mit Skizzen und Entwicklungsentwürfen aufweisen kann.