Seit dem ersten Erscheinen von „Rage against the Machines“ Hymne „Killing in the Name“ ist dieser Song aus der Rock- und Metalszene nicht mehr wegzudenken. Auch wenn der Song nun schon 23 Jahre auf dem Buckel hat, wird er auch in ebenso vielen Jahren nichts an seiner Bedeutung verlieren. „Killing in the Name“ ist ein zeitloser Klassiker, der zahllose Jugendliche bewegt hat.
Dieses dachten sich auch die beiden Briten John & Tracy Morter die mit einer unglaublichen Aktion den Song im Jahre 2009 auf Platz 1 der Britischen Weihnachtscharts platziert haben. Da die beiden die Omnipräsenten X-Factor Gewinner nicht mehr ertragen konnten, haben sie einen Aufruf gestartet, dass die Fans „Killing in the Name“ an die Spitze der Charts bringen sollten. „Rage against the Machine“ unterstützte dieses Vorhaben, spendete alle Einnahmen des Songs für wohltätige Zwecke und versprach im Jahr darauf ein kostenloses Konzert in Londons Finsbury Park zu spielen.
Dieses Konzert kann man als Live-Mitschnitt nun zum ersten Mal auf DVD und Blu-ray erstehen, ohne sich dafür die „Rage against Machine“ Remastered Deluxe Edition kaufen zu müssen. Bei diesem Konzert am 6. Juni 2010 kamen über 80.000 Fans, die das Konzert mit dem Titel „The Rage Factor“ genießen wollten und die Band nach langer Abstinenz noch einmal Liebe anschauen wollten.
Für „The Rage Factor“ hat die band auch nur die Besten Songs ihrer Schaffensperiode ausgewählt. Als Opener gibt e „Testify“, der das Publikum passend für „Bombtrack“ anheizt. Auch der dritte Song braucht sich nicht zu verstecken. Mit „People of the Sun“ gibt es meiner Meinung nach den ersten der beiden unglaublich starken Songs des etwas schwächeren zweiten RatM Albums. Danach folgen „Know your Enemy“, „Bulls on Parade“ (der zweite starke Song des zweiten Albums), „Township Rebellion“ und „Bullet in the Head“. Der achte Song des Abends ist eine unglaublich rotzige Coverversion des „The Clash“ Klassikers „White Riot“. Anschließend folgen mit „Guerilla Radio“ und „Sleep now in the Fire“ zwei Songs des dritten RatM Albums, bevor dann „Freedom“ das Ende des Abends einläutet. Der letzte Song des Abends ist als Zugabe natürlich „Killing in the Name“. Wenn das Publikum nicht jetzt schon Kopf gestanden oder die Fäuste in die Luft gereckt hätte, wäre es jetzt soweit gewesen. Bevor es aber losgeht können wir Zuschauer daheim noch einige Zeitungszitate lesen, die den „Krieg“ zwischen RatM und X-Factor widerspiegelt.
Zack de la Rocha, Tom Morello, Tim Commerford und Brad Wilk haben eine unglaublich starke Show abgeliefert und mit diesem Konzert gezeigt, dass die Band noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Die Einführung in den Konzertmitschnitt gibt übrigens Chuck D von „Public Enemy“. Als Bonus bietet die DVD noch ein Behind the Scenes und ein Interview mit John und Tracy Morter, die dort etwas über ihre Beweggründe bekannt geben.
„Killing in the Name“ war auch für mich die Einstiegsdroge bei RatM und hat auch hier erneut wieder bewiesen warum. Live ist der Song genauso ein Hammer wie als Studioversion und es muss wirklich ein Gänsehautgefühl sein, wenn die 80.000 Menschen zubrüllen „Now you do what they told ya“. Die DVD ist der krönende Abschluss für jede „Rage against the Machine“ Sammlung. Da ich die Band bisher leider noch nicht live sehen konnte, ist dies der passende Ersatz dafür. So viel Energie von der Bühne bei so einer unglaublich klaren Bild- und Soundqualität springt auch ins heimische Wohnzimmer über.