Zum Album Utopia gibt es vom Radio Havanna Gitarrist Oliver “Arni” Arnold einige Liner Notes zu den einzelnen Stücken zu lesen. Ein schönes Track By Track Special, wo die Band etwas zu den Titeln auf Utopia erzählt. Viel Spaß beim Radio Havanna – Utopia Liner Notes Special von Gitarrist Oliver „Arni“ Arnold.
1. Utopia
Der Titelsong des Albums ist für uns auch die Leitidee. Für uns ist klar, dass die Flucht in eine utopische Welt nicht zwangsläufig bedeutet aufzugeben, sondern dass man sich auch überlegt, wie eine bessere Welt aussehen und funktionieren kann. Und daraus positive Aspekte für den Protest im Hier und Jetzt ableitet.
2. Früher oder Späti
Wer kennt es nicht. In der Kneipe werden die größten, besten und innovativsten Ideen gesponnen. Nur leider schafft man es oft nicht seinen eigenen Schweinehund zu überwinden. Dann wird eben noch ein Bier bestellt und am nächsten Morgen bleiben davon nur noch Übelkeit und Kopfschmerz. Zumindest geht es mir oft so. Ich habe diese Welt nämlich schon oft gerettet…ganz schön oft…
3. Faust hoch
Anfy kam hier zuerst mit den Instrumentals an und als wir darüber gesprochen haben, was hier textlich passt, war schnell klar, dass hier unser Statement zum aktuellen Rechtsruck in Deutschland und Europa Ausdruck finden sollte. Es tauchte schnell die Frage auf: hey, wollen wir nicht gleich eine größere Aktion gegen den Spackenhaufen machen? Daraus entspann sich dann eine politische Kampagne unter diesem Motto, in der wir gemeinsam mit über 60 Musikern und Künstlern sowie vielen weiteren Freiwilligen Aufklärungsarbeit über die fiesen Machenschaften der AfD leisten.
4. Anti alles
Wir wollten einfach einen Song schreiben, der das Gefühl von „Wir gegen euch“ und einem geilen Festivalsommer verbindet. Da geile Erinnerungen und Momente mit guten Freunden stehen und fallen, ist das am Ende eine Hymne auf die Freundschaft geworden. Oi!
5. Homophobes Arschloch
Der Name ist Programm und dazu muss man auch nicht mehr sagen. Dass große Labels aufgrund dieses Songs die Zusammenarbeit mit uns ablehnen, zeigt das Homophobie ein größeres Thema ist, als wir in unserer Berlinblase wahrnehmen und war Anlass genug, ein eigenes Label zu gründen.
6. Mein Name ist Mensch
Hier hatten wir dieses Punkrock-Riff und haben daraus dann thematisch quasi die Vorstufe zu dem Thema Utopia geschrieben, also eine Bestandsaufnahme der Ist-Situation. Fakt ist, die Umwelt ist am Arsch, Amerika wird von einem, die Welt von mehreren Psychopathen regiert und Profite und Renditen sind mehr wert als die Bedürfnisse von Menschen.
7. Hassliebe
Kennt ihr ihn, diesen einen Menschen der euch auf die Palme treibt und euch schlaflose Nächte im besten Sinne bereitet? Gegensätze ziehen sich an und The Clash sind musikalisch immer noch das Maß der Dinge.
8. Schwarzfahrer
Auch wenn meine Freundin diesen Song scheiße findet, er hat es aufs Album geschafft. Wir hatten Bock, musikalisch in den 80ern zu wühlen und thematisch ist für uns eh klar: „Öffentlicher Nahverkehr ist nur kostenfrei für alle fair.“
9. Ich hab die Zeit
Jedes Jahr zu Weihnachten treffen sich in meiner Heimatstadt Suhl alle meine Mitschüler mit denen ich Abi gemacht habe. Einige von denen haben echt nen tierischen Job mit Kohle bis der Arsch platzt. Aber die haben irgendwie verlernt zu lachen und sehen immer so müde aus. Darum geht es auch in diesem Song. Ich will da keinem vorschreiben was besser ist, aber ich denke mir jedes Mal dass das was ich mache besser für mich ist.
10. Houston
Dieser Song handelt von meinem Zivildienst auf einer Raumstation. Wir hatten den Kontakt zur Erde verloren und ein bisschen auch die Hoffnung auf Rettung. Doch wir hatten zum Glück noch einen Sixpack Paderborner Dosenbier dabei, dessen Triebkraft uns einen sicheren Wiedereintritt in die Erdatmosphäre sowie einen sanften Absturz bescherte. Das alles verpackt in 4 Minuten Powerrockmusik.
11. Hinter mir
Der Song entstammt Anfys Feder. Der Inhalt ist persönlich und zerbrechlich, es ist autobiografisch.
12. Phönix
Wir sind länger als unser halbes Leben lag als Band und Freunde befreundet. Wir wissen wie anstrengend und wie unfassbar wertvoll das Ganze ist. Das war der Ausgangspunkt für diesen Song und als wir die Demo dazu fertig hatten, haben viele Hörer auf den Song reagiert und sofort gesagt, dass er ihnen sehr aus der Seele spricht.
Außerdem gibt es hier die Band im Interview:
https://tonguesofdestruction.de/arni-radio-havanna-im-interview/
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