Im Daily New Yorker soll es eine neue Rubrik geben, die sich mit der aktuellen etwas seltsamen Überfallserie des ominösen „Drachen“ befasst. Dieser treibt seit geraumer Zeit sein Unwesen in New York und stiehlt bei seiner Einbruchserie bisher nur scheinbar belanglose Gegenstände wie kleine Statuen. Für diese neue Rubrik wird die überaus fleißige Sekretärin Harriet Bleacher von Mr. Pattridge dem Verleger der Zeitung, aus der Buchhaltung in diese neue Abteilung versetzt.

Schon bald darauf erscheint der erste reißerische Artikel über diesen neuen Kriminellen, was diesem gar nicht gefällt. Der Drache begeht daraufhin immer ausgefallenere und scheinbar unmögliche Diebstähle, die sich oft in schwindelerregenden Höhen abspielen.-Dann wird auch noch bei der Polizei eingebrochen und ein geheimes Dossier gestohlen. Dieses ruft wiederum Professor van Dusen auf den Plan, der zuerst gar nichts mit Sache zu tun haben wollte. Er wird aber von Detective Sergeant Caruso um Hilfe gebeten und kann natürlich nicht ablehnen.
Von da ab wird die ganze Geschichte ein wenig abenteuerlich. Zuerst verschwindet Mr. Pattridge auf einer Geschäftsreise, dann finden van Dusen, Hatch und Caruso einen toten Polizisten, der scheinbar beim Diebstahl des Dossiers beteiligt war und zu guter Letzt wird auch noch John Rogers, der für die Drachenartikel verantwortliche Reporter, bei einem Essen mit Ms. Bleacher vor ihren Augen erschossen. Alles nur ein Zufall, oder macht der Drache nach der Artikelserie jetzt ernst?
Professor van Dusen und Hutchinson Hatch setzen ihre Ermittlungen fort, scheinen aber vor einem schier unlösbaren Rätsel zu stehen. Die Zeugenaussagen weisen alle auf einen asiatischen Drachen hin, der durch die Lüfte schwebt. Nach längerer Suche weisen alle Hinweise auf den Polizisten Percy Honnerscombe hin, der auch alle Taten gesteht. Doch kann dies wirklich so einfach sein, oder steckt noch mehr hinter dem Fall des mysteriösen Drachen?
Mit „Professor van Dusen lässt den Drachen steigen“ veröffentlicht All Score Media nun schon Fall 41 aus der „roten“ Professor van Dusen Reihe. Bei dieser handelt es sich um bisher noch unbekannte Fälle des Hobbykriminologen, die vor allem durch die Hörspielserie von Michael Koser bei uns deutschen Hörern einen gewissen Bekanntheitsgrad gewonnen hat. Nun gibt es mit dieser Serie Geschichten, die zwischen den Koser Hörspielen angesiedelt sind und einige Lücken schließen.
Verantwortlich für die neuen Abenteuer zeigt sich dabei Gerd Naumann als Regisseur, der die Abenteuer des Professors vertont. Die Geschichten sind dabei immer völlig verschieden und sehr geschickt ausgearbeitet, so dass wirklich nur der Professor auf die richtige Lösung kommen kann. So auch bei dieser Geschichte von Autor Marc Freund, mit dessen Auflösung wahrscheinlich so niemand gerechnet hat. Dafür legt er in der Geschichte zu viele falsche Fährten.
Wie immer dürfen bei der Umsetzung dieses Hörspiels die Macher auf die Stimmen von Bernd Vollbrecht als Professor van Dusen und Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch setzen. Diese agieren in der Geschichte erneut wie ein altes Ehepaar und sind für jeden kleinen Seitenhieb zu haben, was dieses Hörspiel neben dem Miträtseln beim „Whodunnit“ Faktor auch immer wieder ein wenig lustig macht.
In weiteren Rollen kann man in „Professor van Dusen lässt den Drachen steigen“ noch die Stimmen von Tim Moeseritz als Detective Sergeant Caruso, Nina Witt als Harriet Bleacher, Jens Wendland als Mr. Partridge, Sascha Wergrinz als John Rogers, Martin Sabel als Percy Honnerscombe, Michael Tietz als Captain Archer, Andrea Cleven als Mrs. Westermin sowie Harry Walter als Mr. Trent hören.
Mir persönlich hat dieser Fall 41 wieder sehr gut gefallen. Ich musste die Geschichte aber zwei Mal hören, um auch jede Facette, die für die Auflösung des Rätsels wichtig war mitzubekommen. Denn erneut ist jede Kleinigkeit in dieser Handlung wichtig und nichts ist so wie es scheint. „Professor van Dusen lässt den Drachen steigen“ ist ein spannendes und unterhaltsames Hörspiel – ein echter „Professor van Dusen“ also.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten