Professor van Dusen und Hutchinson Hatch sind während ihres Aufenthalts in England zusammen mit ihrem Bekannten Sir James Lockhart auf einer Segeltour unterwegs. Leider wird dieses Vergnügen schon recht schnell und abrupt abgebrochen. Im kleinen englischen Ort Waterham wurde eine Leiche im Schleusenbecken gefunden und die Weiterfahrt verzögert sich daher um eine ungewisse Zeit.
Van Dusen ist natürlich neugierig und schaut sich die Leiche des jungen Mannes genauer an. Die erste Vermutung liegt natürlich nahe, dass der Mann betrunken in die Schleuse gefallen ist und dort dann nach einem Zusammenstoß mit einem Boot ertrunken ist. Doch van Dusen glaubt nicht so recht an einen Unfall.
Im Gespräch fällt der Name des Unglücklichen, der einer der vier Blackclaver Brüder ist. Es stellt sich heraus, dass sein älterer Bruder kurz vorher einen Unfall hatte und ebenfalls daran verstorben ist. Van Dusen findet das alles sehr merkwürdig und würde gerne noch ein wenig länger im Ort bleiben um zu ermitteln.
So kommt es, dass sich Van Dusen, Hatch und Sir Lockhart schon kurz darauf auf den Weg in das heruntergekommene Herrenhaus der Blackclavers machen. Sir Lockhart möchte die Benachrichtigung der Witwe Blackclaver gerne selbst übernehmen, da er diese aus vergangenen Tagen kennt und noch ein mehr als ernstes Gespräch mit ihr zu führen hat. Er vermutet nämlich, dass Annabel Blackclaver ihn vor vielen Jahren auf einem Bahnhof vor den Zug werfen wollte.
Im Gespräch stellt sich natürlich heraus, dass alles anders war, und dass Annabel ebenso schockiert von den Ereignissen war, wie Sir Lockhart selbst. In kurzen Worten berichtet sie von ihrem Schicksal und ihrer traurigen Ehe, die sie nur zum Schein eingegangen ist. Ihr eigentlicher Geliebter war ein Meisterdieb, der sich nicht zu erkennen geben durfte. Sie hat fünf Kinder, wobei ihre vier Söhne von ihrem Ehemann waren und völlig missraten seien. Sie sind nur in den Wirtshäusern und betrinken sich. Nur ihre Tochter Dorothea ist etwas Besonderes, doch leider schon seit ihrer frühen Kindheit sehr krank.
So langsam beginnt van Dusen sich alles zusammenzureimen, doch ist er wirklich auf der richtigen Spur? Während er noch tief in den Ermittlungen versunken ist taucht der nächste Tote Blackclaver Sohn auf. Nun bleiben nur noch zwei Blackclaver Kinder übrig – werden van Dusen und Hatch diese retten können?
Nachdem Professor van Dusen und Hutchinson Hatch England ja in Fall 38 nach dem „Bad in der Menge“ verlassen haben, spielt das aktuelle Abenteuer zeitlich vor den Ereignissen dieser Geschichte. Van Dusen und Hatch sind immer noch in England unterwegs und müssen dort an verschiedenen Fällen Mordfälle oder andere Verbrechen aufklären. Diesmal stranden sie im wahrsten Sinne des Wortes in Waterham, wo sie Zeuge einer unglaublichen Mordserie werden.
Nach einer kurzen Pause als Autor der van Dusen Geschichten ist Marc Freund nun wieder als Autor „mit an Bord“. Diesem ist mit „Professor van Dusen in stillen Gewässern“ wieder ein herrliches Verwirrspiel gelungen, welches am Ende eine logische Auflösung hat – die wir Hörer natürlich nur nicht gesehen haben. Wir sind halt nicht Professor van Dusen.
Für die Umsetzung der Geschichte konnten Gerd Naumann, Marc Freund und alle anderen Verantwortlichen bei All Score Media wieder auf die Stimmen von Bernd Vollbrecht und Nicolai Tegeler setzen. Vollbrecht brilliert erneut als der oberschlaue Professor van Dusen, während Tegeler als Erzähler und van Dusens Chronist Hutchinson Hatch agiert. Natürlich kommt es wieder zu einigen kleinen Spitzfindigkeiten zwischen den beiden, so dass auch der Humor in dieser Geschichte nicht zu kurz kommt.
Für die weiteren Rollen konnte man die Stimmen von Lutz Harder als Sir James Lockhart, Martin Sabel als Josiah Harrington, Harry Walter als Benjamin Veck, Andrea Cleven als Annabel Blackclaver, Jörn Linnebröker als Robert Blackclaver, Peter Sura als David Blackclaver, Nina Witt als Dorothea Blackclaver sowie Achim Buch als Émile Renaudin verpflichten.
Ein neuer „Professor van Dusen“ Fall macht mir immer wieder Spaß. Bis auf ganz wenige Ausnahmen ist das immer gute Hörspielunterhaltung mit einem absurden Kriminalfall. Hinter diesem steckt meistens mehr als der erste Eindruck preisgibt, so dass es immer Spaß macht dem Aufbau der Handlung zu folgen. Dazu kommen noch die guten Sprecher und die gute Musik, die dieses Hörspiel bereichern. Ich muss zugeben, dass ich ein Fan der „roten“ Geschichten von „Professor van Dusen“ bin und ich mich immer über eine neue Folge freue.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten