Wie es der Zufall so wollte, entdeckt man während Professor van Dusens Aufenthalt in London bei Abbrucharbeiten im Londoner Stadtteil Houndsditch einen seltsamen steinernen Quader. Dieser scheint schon mehrere hundert Jahre alt zu sein und die Gelehrten können keinen Eingang entdecken.
Da man sich nicht sicher ist, von wann dieser Quader ist und wie man in ihn hineinkommt, wird Professor van Dusen gebeten, dort einmal einen Blick drauf zu werfen. Schnell entdeckt van Dusen, dass die Steine wirklich alt sind, der Mörtel dazwischen aber nicht wirklich. Nachdem man diesen herausgekratzt hat, entdeckt man in diesem Quader einen sensationellen Fund. Dort befindet sich ein Raum, der ganz in Rot gehalten ist und an dem sich ein Tisch mit sieben Stühlen befinden.
Da es nun schon Abend ist, beschließen die Gelehrten einen von ihnen in der Nacht als Wache zurück zu lassen und am nächsten Morgen mit Sichtung und Archivierung des Raumes zu starten. Dazu soll es aber nicht mehr kommen, denn der Mann ist am nächsten Morgen mausetot – scheinbar ohne irgendwelche Fremdeinwirkung. Für Professor Dusen steht aber sofort fest, dass es ein Mord war.
Zusammen mit seinem Freund und Chronisten Hutchinson Hatch beginnt er die Geschichte des seltsamen roten Raumes zu erforschen und stößt dabei auf einen seltsamen Teufelskult. Untermauert wird dieses auch noch von einem Mann, der berichtet, dass er über einen bestimmten Zeitraum an einen mehr als seltsamen Mann nur noch schwarze Hühner verkauft hat. Laut van Dusen wurden dies dann in okkulten Praktiken benutzt.
Doch wer ist dieser seltsame Mann und was hat die seltsame Elisabeth de Hock mit der ganzen Angelegenheit zu tun? Zum Glück kann der junge Reporter Edgar Wallace etwas Licht ins Dunkel bringen und schon bald weiß Professor van Dusen ganz genau was hier gespielt wird und für was diese Inszenierung als Ablenkung dient.
Mit „Professor van Dusen räumt auf“ ist nun der 36. Fall der Professor van Dusen Hörspielreihe von All Score Media erschienen. Dieses Hörspiel ist wieder eine bisher unveröffentlichte van Dusen Geschichte (von Konzept her ähnlich wie „Die geheimen Fälle von Sherlock Holmes“), die zwischen den eigentlichen Geschichten von Michael Koser spielt. Diesmal ist die Handlung angesiedelt während der Europareise von Professor van Dusen und Hutchinson Hatch.
Verantwortlich für dieses Hörspiel zeigen sich erneut Gerd Nauman als Produzent und Regisseur sowie Marc Freund als Autor der Handlung. Bis auf wenige Ausnahmen zeigen sich diese beiden auch verantwortlich für die meisten Geschichten dieser Hörspielreihe. Bisher wurde ich damit nie enttäuscht und auch diese Geschichte stellt dort keine Ausnahme da – auch wenn sie aus meiner Sicht noch ein wenig verwirrender war als sonst.
Für die Umsetzung dieser Geschichte konnten die Macher von All Score erneut auf Bernd Vollbrecht als Professor van Dusen sowie Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch setzen. Diese sind seit der ersten Episode in diesen Rollen zu hören und für mich daher eigentlich das Synonym für diese beiden Rollen in diesem Hörspiel. Ich habe letztens noch einmal mit den alten Geschichten begonnen, aber irgendwie war das etwas komisch ohne diese beiden Sprecher.
Da es in dieser Episode hauptsächlich um Gelehrte zu Beginn des 20 Jahrhunderts geht, sind die weiteren Rollen fast ausschließlich männlich besetzt. So kann man die Stimmen von Kaspar Eichel als Gregory Surbass, Rainer Fritzsche als Eliphas Silver, Lutz Harder als James Dommstetter, Hanns Jörg Krumpholz als Lord Athelstane Cobwell, Peter Sura als Sebald Linkins, Jens Wendland als Murdoch Blossom, Uschi Hugo als Elisabeth de Hock, Sebastian Kluckert als Edgar Wallace, Michael Pink als Oswald Metra, Matthias Klages als Superintendent Goodfield sowie Franzsika Endress als Edwyna Carter in dieser Geschichte hören.
„Professor van Dusen räumt auf“ ist ein erstklassiges Kriminalhörspiel, was nicht nur durch einen geschickten Aufbau, sondern auch durch eine Prise an Humor glänzt. Neben den kleinen Sticheleien zwischen Professor van Dusen und Hutchinson Hatch kommt nun mit Edgar Wallace ein weiterer Kandidat für kleine Wortgefechte hinzu.
Dieser 36. Fall ist ein würdiger Abschluss für ein gelungenes „Professor van Dusen“ Jahr. Auch wenn mir persönlich nicht alle Fälle des Jahres 2023 gefallen haben, ist dieser Fall wieder passend verzwickt und undurchsichtig. Am Ende ergibt dann aber alles Sinn und es ist ein sehr guter „Aha-Effekt“, selbst wenn die Mordwaffe etwas komisch ist.
Meine Meinung. 10 von 10 Punkten