Während sich Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen und sein Freund und Chronist Hutchinson Hatch noch im Königreich Kravonien befinden, erreicht sie der dringende Hilferuf der ungarischen Gräfin Báthory. Da es um dieses Adelsgeschlecht viele Mythen gibt, ist nicht nur Hatch mehr als neugierig, sondern auch der Professor. Dieser bietet gerne seine Hilfe an.
Im Schloss der Gräfin in Ungarn stellt sich aber schnell heraus, dass die ganzen Mythen nur bloßer Aberglaube sind. Die Gräfin hat in ihrem Schloss eine Benimmschule für junge Damen eröffnet und unterrichtet dort die Mädchen aus den Nachbardörfern. Nun ist eines der Mädchen aber spurlos verschwunden.
Eigentlich sollte dieses die Gräfin zwar schockieren, aber nicht dafür sorgen, dass sie die weltberühmte Denkmaschine für die Ermittlungen zu Rate zieht. Doch Dorkas (so der Name der Verschwundenen) hat bei ihrem Verschwinden einen wertvollen Armreif aus dem Familienbesitz der Gräfin mitgenommen. Genau diesen möchte sie nun gerne wiederhaben.
Schnell begeben sich der Professor und Hatch auf die Suche nach der jungen Frau und genauso schnell haben sie diese auch gefunden. Dorkas beteuert aber, den Armreif nicht entwendet zu haben und hat diesen auch nicht dabei. Sie berichtet aber vom eigentlichen Grund für ihre Flucht.
Dorkas ist leider in die missliche Lage gekommen den Mord an Graf Báthory zu beobachten. Dieser wurde scheinbar von der Gräfin vom obersten Punkt des Treppenhauses durch das Geländer gestoßen. Da Dorkas nun aber eine Zeugin der Tat war und um ihr Leben fürchtet, suchte sie ihr Heil in der Flucht.
Wie so oft zweifelt der Professor am offensichtlichen und kehrt mit Hatch sowie der verschwundenen jungen Frau ins Schloss der Gräfin zurück. Dort beginnt er sofort mit seinen Ermittlungen, doch wird es ihm erneut gelingen den wahren Täter zu entlarven?
Mit Episode 28 der „Professor van Dusen“ Hörspielreihe greift Autor Marc Freund eine der düstersten Sagen aus der ungarischen Geschichte auf. Neben der Geschichte um Dracula (bekannt durch Bram Stoker) ist die Geschichte der Blutgräfin Elisabeth Báthory wohl mit eine der bekanntesten Gruselgeschichten des Landes.
Der Sage nach soll die Gräfin, also die Vorfahrin der Gräfin in dieser Geschichte, junge Mädchen auf ihr Schloss gelockt haben. Diese hat sie dann brutal ermordet und in ihrem Blut gebadet. Der Geschichte nach soll ihr das ewige Jugend und Schönheit verliehen haben, bis man ihr schließlich auf die Schliche gekommen ist und sie getoppt hat.
Natürlich spielt Marc Freund mit genau dieser Saga. In seiner Geschichte mit Professor van Dusen und Hutchinson Hatch gibt es viele Hinweise, die genau auf dieses Verhalten hinweisen. Es ist schon köstlich wie Hatch immer wieder Bezug auf diese Geschichte nimmt und in jedem kleinen Hinweis ein Anzeichen für genau das gleiche Verhalten bei der Nachfahrin entdeckt.
Verantwortlich für die Geschichte ist neben Marc Freund erneut Gerd Naumann, der nicht nur die Regie, sondern neben All Score Media auch die Produktion übernommen hat.
Dazu kommen noch die nun schon bekannten Stimmen von Bernd Vollbrecht als Professor vand Dusen sowie Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch. Diese sind für mich nun schon so eng mit diesen Hörspielen verbunden, dass ich mich immer wieder wundere, wenn ich andere Sprecher bei einer van Dusen Produktion höre.
Neben den Hauptrollen konnte man noch Antje Thiele als Silvana Báthory, Laurine Betz als Dorkas, Hanns Jörg Krumpolz als Fitzko, Sabine Arnhold als Anna, Magdalena Helmig als Juliana, Lothar Hinze als Milan, Peter Lontzek als Zoltan und Thomas Kästner als Andrej Báthory verpflichten.
Diesen allen gelingt es wieder ein hervorragendes Hörspiel zu machen. Die Geschichte ist spannend, aber auch äußerst amüsant – also genau das, was ich von einem van Dusen Hörspiel erwarte. Freund, Naumann und Co haben es wieder einmal geschafft und einen völlig unerwarteten Mörder aus dem Hut gezaubert. „Professor van Dusen“ ist wirklich gute klassische Krimiunterhaltung.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten