Professor van Dusen und sein Freund und Chronist Hutchinson Hatch befinden sich im Moment in Deutschland, genauer in Baden-Baden im Schwarzwald. Eigentlich wollte sich der Professor mit einem Kollegen dort treffen, doch wie so oft kommt alles anders.
Der Professor wird mittels einer Eildepesche nach Freiburg gebeten. Rudolph von Koch, der Vorstandssprecher der Deutschen Bank benötigt die Hilfe des Professors. Einer seiner Bankangestellten ist nicht mehr zur Arbeit erschienen und fast gleichzeitig ist eine gro0e Menge Geld aus dem Tresor verschwunden. Es gibt keinen wirklichen Anhaltspunkt, was passiert sein könnte – wurde der Mann von den Dieben entführt, oder ist er selbst der Dieb.
Plötzlich entdeckt der Professor eine leere Stelle an der Wand, wo vorher scheinbar noch ein Bild gehangen haben muss. Auf Nachfrage erfährt er, dass das Gemälde des ortsansässigen Künstlers Hermann Dischler für eine Ausstellung ausgeliehen wurde. Da dies der bisher einzige Anhaltspunkt ist gehen der Professor und Hatch zum Ausstellungsort um sich dort einmal das Gemälde anzuschauen.
Am Museum angekommen müssen der Professor und Hatch feststellen, dass sie zu spät gekommen sind. Auch hir wurde eingebrochen und genau das Gemälde aus der Bank gestohlen. Da es sich um ein Unikat handelte, gibt es keine weiteren Drucke des Bildes um nachzuschauen, was das Bild eigentlich zeigt. Zum Glück erinnert sich Hatch, dass Dischler vor dem Malen immer Fotos der Landschaft macht, um sich in die richtige Stimmung zu bringen.
Doch auch beim Künstler selbst ist eingebrochen worden und wie man schon erahnen kann fehlt genau das Foto dieses Bildes. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Dischler gerade in der Wildnis des Schwarzwaldes ist um neue Inspirationen zu bekommen. Wenn der Professor und Hatch mehr über das verschwundene Bild wissen wollen, dann müssen sie aber mit Dischler reden. Da hilft nur eins – die Wanderausrüstung muss angelegt werden und ab geht es in den schwarzen Tann.
Mit dem 27. Fall au der Professor van Dusen Hörspielreihe veröffentlicht All Score Media nun eine Professor van Dusen Episode die in Deutschland spielt. Dafür haben sich die Macher einen Ort ausgewählt, der ebenso wie Bayern stellvertretend für nicht Deutsche für unser Land steht – den Schwarzwald. Denn wo sonst kommen die Kuckucksuhren und die Bollenhüte her, die auch weit über die Grenzen Deutschlands bekannt sind?
Im Gegensatz zu den letzten Episoden der Hörspielserie ist es diesmal nicht Marc Freund der die van Dusen Geschichte verfasst hat, sondern Stephanie Pelzer-Bartosch. Regie übernimmt erneut Gerd Naumann und die Musik kommt wie gewohnt von Christian Bluthardt. Doch die beste Geschichte und auch das beste Team in der Produktion ist nichts ohne die Sprecher, die das Hörspiel neben der Musik und den Soundeffekten zum Leben erwecken.
Hier kann man natürlich in ihren Stammrollen wieder Bernd Vollbrecht als Professor van Dusen und Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch hören. Dazu kommen noch die Stimmen von Lothar Hinze als Richard Langenberg, Jessica Walther-Gabory als Irene Winkler, Sabine Arnhold als Friederike Möllenkamp, Luise Lunow als Frau Stähler, Wolfgang Lickert als Anton, Bastian Sierich als Franz Beyerleing, Cornelia Waibel als Rosa, Hanns Jörg Krumpholz als Herbert Osten, Peter Lontzek als Hans sowie Dirk Hardegen als Hermann Dischler.
„Professor van Dusen im tiefen Tann“ ist ein hervorragendes Kriminalhörspiel, welches diesmal ganz ohne Tote auskommt. Dafür ist das Zusammenspiel des Professors mit Hatch mehr als gut gelungen und überaus witzig. Diesmal bleibt es aber nicht nur bei Sticheleien zwischen den beiden, sondern geht bei der Wanderung sogar noch einen Schritt weiter. Mir hat der Fall ausgesprochen gut gefallen, da es mal etwas Anderes im van Dusen Kosmos war. Das Schlusswort am Ende der Geschichte musste natürlich sein und hat das Hörspiel „rund“ gemacht. Weiter so.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten