Juli 1900: Professor van Dusen und seine Freund und Chronist Hutchinson Hatch sind auf der Reise um Philmore James, einen Forscherkollegen des Professors zu besuchen um dort eine Theorie eines anderen Professors zu widerlegen. Da es schnell weiter gehen sollte hat Hatch eine Reise auf einem Mississippi-Raddampfer gebucht. Leider gab es da wohl ein Missverständnis in der Kommunikation – die Reise sollte schnell gehen…
Zu Beginn der Reise halten der Professor und Hatch einen kleinen Plausch mit Captain Remington, dem Kapitän des Raddampfers. Dadurch lernen sie auch einige der seltsamen Gäste der Überfahrt kennen. Einige, so wie Mr. Wheeler, der die Reise nun schon des Öfteren unternommen hat, kennt der Kapitän schon, es gibt aber auch Raddampfer Erstlinge.
Zu diesen gehören beispielsweise Harriet Hope und ihre Tochter Ruby, denen leider durch einen Unfall der Schrankkoffer aufplatzt. Darin befindet sich nur Spitzenunterwäsche, was auf einiges schließen lässt. Während Hatch und Captain Remington schnell mithelfen den Schaden so gering wie möglich zu halten, ist Mr. Wheeler total verstört und verschwindet so schnell wie möglich.
Da der Professor lieber die Studien auseinandernehmen möchte und alleine in seinem Zimmer studiert, mischt sich Hatch alleine unters Volk. In seiner typischen Art des Smalltalks erfährt Hatch eine Menge über seine Mitreisenden.
Die Damen Hope sind unterwegs um ein Bordell zu öffnen, obwohl Ruby es nicht erwarten kann sich von ihrer Mutter loszusagen und Jura zu studieren. Unterdessen ist Rick Skelton als Berufsspieler auf dem Raddampfer unterwegs um seine finanziellen Mittel ein wenig aufzustocken. Dazu gesellt sich noch Berufstänzer Esteban Montoya, der seine Tangokünste gerne auch außerhalb seiner Heimat präsentieren möchte.
Bis auf einen kleinen Streit an Deck zwischen Skelton und Montoya die durch einen Eifersuchtsanfall von Skelton ausgelöst wurde, verläuft der Abend eher ereignislos. Während sich Ruby Hope an das Bett des verletzten Montoyas setzt, begibt sich Hatch in sein Bett. Doch nicht für lange, denn plötzlich hört er laute Geräusche auf dem Flur. Zusammen mit dem Professor begibt er sich auf die Suche nach dem Ursprung der Geräusche.
Zu ihrem großen Entsetzen finden sie die Leiche von Mr. Wheeler erwürgt in seinem Bett. Wer war der Mörder, da scheinbar jeder an Bord ein Alibi hatte. Ein Fall für Professor van Dusen, der sich auch sofort auf die Suche nach dem Mörder begibt.
Mit jeder neuen Episode der Hörspielserie „Professor van Dusen“ hat All Score Media schon seit ein paar Jahren immer wieder einen Volltreffer gelandet. Marc Freund und Gerd Naumann gelingt es immer wieder den Hörer zu überraschen und am Ende einen Mörder zu präsentieren, mit dem niemand zu Beginn gerechnet hat.
Dabei ist die Handlung nach klassischer Krimimanier langsam aufgebaut und man hat viel Zeit sich zu überlegen, wer denn der Täter sein könnte. Meistens ist man aber auf dem Stand von Hatch und kommt auch zu genau dessen Schlüssen, da wir Hörer, ebenso wie Hatch, normalerweise keine kriminalistische Genies sind.
Marc Freund gelingt es immer wieder die Figuren von Jacques Futrelle in neue Situationen zu setzen, die oft angesiedelt sind zwischen den ursprünglichen Geschichten von Michael Koser. Neben der Handlung gehört aber auch die geschickte Einsetzung der Musik, die immer passend zur Geschichte ist.
Für die Umsetzung dieser neuen Geschichte konnten Naumann und Freund wieder Bernd Vollbrecht als Professor van Dusen und Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch verpflichten. In weiteren Rollen kann man noch die Stimmen von Bernd Egger als Esteban Montoya, Margrit Straßburger als Harriet Hope, Magdalena Helmig als Ruby Hope, Lutz Mackensy als Rick Seklton, Heiko Akrap als Antoine Duprey, Dirk Müller als Douglas Remington sowie Stefan Bräuler als Anthony Wheeler hören.
Persönlich freue ich mich immer, wenn es eine neue „Professor van Dusen“ Geschichte gibt. Man kann eigentlich immer davon ausgehen, dass man eine solide Krimigeschichte erhält. Die „Whodunit“ Story ist immer gut aufgearbeitet und es macht immer Spaß den Abenteuern von Hatch und van Dusen zu lauschen. Die kleinen historischen Anspielungen und die Bezüge zu anderen Episoden sind immer geschickt eingebaut, so dass man die Folge am besten immer aufmerksam verfolgen sollte.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten