Der ehrenwerte Richter Max Mallowan hat einen wahren Spürsinn für Ungerechtigkeiten. Da er bei den letzten drei Verurteilten eine Fehlentscheidung der Geschworenen durch gefälschte Beweise vermutet, nimmt er drei Akten mit nach Hause, die er dort studieren möchte. Er findet auch etwas, was er sofort Staatsanwalt Kirk mitteilen möchte, den er zu sich bittet. Dazu kann es aber nicht kommen, da kurze Zeit später das Haus des Richters zusammen mit Richter Mallowan und allen Beweisen abbrennt.
Da Mallowans Wort auch nach seinem Tode immer noch Gewicht hat und die Sache Staatsanwalt Kirk keine Ruhe lässt, überlegt er sich einen überaus geschickten Plan mit dem er den Unschuldigen aus seinen drei Verdächtigen entlarven kann. Dazu sollen ein Psychologe, Professor van Dusen und sein Chronist Hutchinson Hatch sowie die drei Verurteilten für ein Wochenende auf eine verlassene Insel, um dort durch Professor van Dusens Spürnase herauszufinden wer unschuldig zum Tode verurteilt wurde. Die Verurteilten dürfen dies natürlich nicht wissen.
Schon kurz nach der Überfahrt kommt es zum ersten Zwischenfall. Einer der drei Gefangenen hat sich ein Messer vom Fischkutter organisiert, mit dem er jetzt die anderen Bedroht. Die Situation ist dank eines schnellen Eingreifens recht zügig unter Kontrolle gebracht und das Messer wird von Staatsanwalt Kirk unter Verschluss genommen. Schon erfahren sie die erste Geschichte eines Verurteilten, der natürlich von einer Fehlentscheidung der Justiz berichtet, da er völlig unschuldig ist. Am Abend erfährt Hatch dann die nächste Geschichte, da er die Verurteilte Claire Robinson von einem Selbstmord abhalten konnte. Die letzte Geschichte erfahren van Dusen und Hatch dann am nächsten Tag, als sie bemerken, dass vor der Küste zwei Fischerboote patrouillieren, die aber gar nicht Fischen. Alle Geschichten hören sich sehr plausibel an, doch der Professor entdeckt die Verbindung zwischen allen Geschichten und kann so den Unschuldigen und die dann noch verbleibenden drei(!) Mörder auf der Insel überführen.
Die elfte Episode der Professor van Dusen Reihe aus dem Hause All Score Media hat einen etwas anderen Aufhänger als die bisherigen Folgen. In dieser Geschichte wird die Handlung von hinten aufgerollt und so schon zu Beginn die Spannung fürs Ende aufgebaut. Doch auch die Geschichte an sich ist etwas anders, da es schon mehrere Mordfälle gab und Autor Marc Freund durch dieses Stilmittel ein wenig aus dieser klassischen „Whodunit“ Handlung ausbricht. Dennoch gibt es einen weiteren Mordfall – der nicht als solcher angesehen wird, der aber van Dusens Aufmerksamkeit erregt.
Neben Marc Gruppe als Autor fungiert erneut Gerd Naumann als Regisseur dieser Episode. Erneut konnten die Macher bei All Score wieder Bernd Vollbrecht als Professor van Dusen und Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch verpflichten. Dazu kommen in weiteren Rollen noch Tobias Nath, Marieke Oeffinger, Christian Rode, Peter Weis, Uwe Jellinek, Reiner Brandt, Jochen Schröder sowie Horst Naumann. Zusammen mit der Musik und den Soundeffekten gelingt es den Machern und den Sprechern ein klassisches Kriminalhörspiel zu produzieren, welches durch geschickte Kniffe und Wendungen unglaublich spannend ist.
„Professor van Dusen in der Höhle des Löwen“ ist eine etwas andere van Dusen Geschichte, die aber wirklich Spaß macht. Auch wenn der Professor ein wenig in den Hintergrund gerückt ist und die Hauptrolle mehr auf Hatch liegt, ist es in der Aufklärung ein typischer van Dusen, bei dem man einen sehr interessanten „Aha-Moment“ am Ende bekommt.