Die Umbruchzeit in der Zeit von 1987 bis 1990 war eine harte Zeit für die Bürger der DDR. In dieser Zeit heuerte Markus Welsch (Jonathan Berlin) bei der Kommerziellen Koordinierung an. Dort regiert Margot Spindler (Barbara Auer) zusammen mit ihrem Kollegen Dr. Ilja Schneider (Oliver Masucci) mit eiserner Hand. Über ihren Schreibtisch geht alles, was in der DDR an Materialien benötigt wird und so werden auch die Jahrespläne dort angefertigt.
Während die Mauer für alle anderen Bürger der DDR geschlossen ist, hat die KoKo (wie die Kommerzielle Koordinierung auch genannt wird) Sonderausweise, mit denen sie jederzeit die Grenzen in den Westen passieren können. Dort geht vor allem Dr. Schneider in einem dubiosen Nachtclub ganz unverhohlen seinen Geschäften nach und verschachert so nach und nach Privateigentum aus der DDR, kauft dafür aber auch wichtige Rohstoffe an.
Gleichzeitig versucht Margots Schwester Lotte Bohla (Nadja Uhl) ihr Leben mit ihrem Sohn Ingo (Michelangelo Fortuzzi) in den Griff zu bekommen: Dieser wurde nach einem „Konzertbesuch“ (das Konzert war jenseits der Mauer) mit seinem Cousin Roland (Aaron Hilmer) von der Polizei festgenommen und unter schärfsten und menschenverachtenden Bedingungen verhört. Im Gefängnis trifft er dann Mitglieder der aufkeimenden rechten Szene und schließt sich diesen dann an.
Lotte unterdessen versucht eine andere Art von Wiederstand. Sie schließt sich einer Untergrundgruppe an, die den gewaltlosen Aufstand gegen das Regime der Unterdrückung anstrebt. Mit verschiedenen Aktionen, wie beispielsweise eine Schilderdemonstration bei einer wichtigen Feier des Regimes, oder einem Film über die Umweltverschmutzung durch Großindustrielle der BRD, versucht ihre Gruppe die Aufmerksamkeit des Westens zu erregen.
Im Westen versucht derweil Ina Winter (Nicolette Krebitz) so viele „Flüchtlinge“ wie möglich aus der DDR zu kaufen. Sie selbst ist auch eine Flüchtige und versucht daher alles um ihre Mitbürger zu retten. Gleichzeitig nimmt ihre Schwester Margot wieder Kontakt mit ihr auf. Durch ihr Auftreten bei den Verhandlungen ist die Stasi auf sie aufmerksam geworden und dadurch bringt sie ihre ganze Familie in Gefahr – denn eigentlich ist sie tot.
Dies alles ist aber erst der Anfang, denn am 09. November 1989 erklärte Günter Schabowski die Grenze für geöffnet. Und damit stürzt er die Familien Spindler, Bohla und Winter in das größte Chaos ihres bisherigen Lebens.
Mit „Preis der Freiheit“ veröffentlicht Edel nun den ZDF-Dreiteiler, der die spannende, aber auch weltverändernde Zeit des Mauerfalls zum Thema hat. Der Schwerpunkt liegt hierbei nicht unbedingt nur auf dem politischen, sondern auch auf die verschiedenen Entwicklungen innerhalb einer in sich vollkommen unterschiedlichen Familie.
Dabei ist für einige Mitglieder der Familie der Fall der Mauer vorteilhafter als für andere. Während Margot vorher alles in der Hand hatte, muss sie nun erst einmal wieder von vorne beginnen. Doch auch ihr Mann Paul (Joachim Król) muss mit seiner Firma wieder neu beginnen, obwohl er mit seinen Technikern den ersten FCKW-Freien Kühlschrank erfunden hat.
Für die anderen Schwestern könnte es dabei aber teilweise nicht besser laufen. Wer vorher nichts hatte, konnte nach der Maueröffnung mit einem kompletten Neuanfang beginnen und dank der Meinungsfreiheit endlich einmal sagen und zeigen, was man wollte.
Die Dramatik der Serie war wirklich hervorragend und die agierenden Schauspieler waren hervorragend ausgewählt. Man konnte die Beklemmung der ehemaligen Ost-Bürger wirklich spüren. Vor allem durch die Aufteilung in die drei unterschiedlichen Familien konnte man so gut wie fast jeden Aspekt der damaligen Gesellschaft abdecken – sei es nun die Flucht aus dem Regime, der aufkeimende Rechtsextremismus oder aber auch die Bürgerbewegungen, die dann schlussendlich auch zum Fall des Regimes geführt haben.
Leider lag genau an dieser Stelle auch das Problem an diesem Dreiteiler. Man hat alles was zum damaligen Zeitpunkt in der ehemaligen DDR passiert ist in drei verschiedene Familien gepackt, was das Ganze ein wenig unglaubwürdig macht. Mir ist natürlich bewusst, dass es sich nur um eine fiktive Geschichte innerhalb der realen Historie handelt, dennoch fand ich die Zufälle in der Entwicklung ein wenig zu übertrieben.
Meine Meinung: 8 von 10 Punkten