Die Band Portrayal Of Guilt wurde 2017 in Austin, Texas, von Gittarist/Sängert Matt King,Bbassist Blake Given und Drummer James Beveridge. gegründet und veröffentlichte schon im November 2018 ihr Debütalbum “Let Pain Be Your Guide”. Am 29. Januar 2021 folgt dann das zweite Werk mit dem Titel “We Are Always Alone” und am 5. November 2021 erschien mit “Christfucker” der dritte Longplayer insgesamt und der zweite in diesem Jahr. Neben diesem Output hat die Band noch sechs EPs, vier davon sind Split-EPs, sowie etliche Singles. Dass der Longplayer keine leichter Kost enthält wird allerspätestens beim zweiten Track, der erste richtige Song, wenn man das Intro nicht mitrechnet, “The Sixth Circle” klar. Die Gitarren klingen als wären sie verstimmt, bewusst, und klingen entsprechend disharmonisch.
Das Album erschien bei Run For Cover Records. Auf der Single “Sadist” (Stream dazu hier oder weiter unten hier auf der Seite) ist die Sängerin Jenna Rose von der New Yorker Darkwave-Band Anatomy zu hören. Die Band taucht laut Info “kopfüber in unergründliche Tiefen ein und schaffen ein Kunstwerk, das mächtig beunruhigend ist.” Portrayal Of Guilt-Sänger Matt King sagt dazu: “Dieses Album soll wie der Soundtrack zu einem Horrorfilm klingen. Wir wollten Angst und Furcht vertonen.”
Der Stil der Band wird als Screamo und/oder blackened Screamo beschrieben, weil der Sound schon arg düster, brachial und auf die Zwölf ist. Das kann man nicht verleugnen. Darum wird das Werk sicherlich auch mit folgenden Wörtern in der Info beschrieben “erbarmungslos, nihilistisch, tiefschwarz.” Außerdem werden “Geschichten von Verlust, Trauer und das qualvolle Leben nach dem Tod” erzählt. Das passt soundtechnisch wie textlich doch ganz gut, oder?
Wenn ich mir ins Gedächtnis rufe, was King über das Album sagte. Wie es klingen, was es auslösen soll. Dann denke ich mir: Die Band hat das geschafft. Titel wie “The Sixth Circle” kommen sicherlich nicht von ungefähr und klingen gefährlich nach dem sechsten Kreis der Hölle von Dante.
Die Frage ist wohl auch: Januar 2021 ist ein Album veröffentlicht worden. Jetzt im November “Christfucker”. Ist es wohl ausschließlich in 2020/2021 entstanden, durch Corona beeinflusst, der Pandemie oder wurde der Sound, die Texte dadurch getriggert? Tatsache ist, wenn ich solche Musik machen würde, mit derartigen Texten, dann halte ich nicht viel von vielen Menschen, traue diesen wenig moralische, ethische Entscheidungen zu und komme sicherlich auch irgendwann auf Dante und seine Höllenkreise. Die, wenn ich es korrekt in Erinnerung habe, für verschiedene Abstufungen bei der Schwere der Taten, des Verhaltens stehen.
Als gesichert gilt auch: Das Album ist brachial in allen Facetten, es trieft aus allen Poren und eine Schwärze – das macht das Cover schon visuell deutlich – kommt auch daraus gekrochen. Fans des Genres oder entsprechend brachialer Musik können sich das hier zu Gemüte führen.
Wertung: 7,5 von 10 Punkten