Nach den Unruhen es Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges kommt Ross Poldark (Aiden Turner) nach einer schweren Verletzung wieder in sein geliebtes Heimatland England nach Cornwell zurück. Doch dort ist nichts mehr so, wie es war. Sein Vater ist in der Zwischenzeit verstorben und die Bergwerksmine, die schon seit vielen Jahren im Besitz der Familie ist, liegt still. Damit aber nicht genug, auch Elizabeth Chynoweth (Heida Reed) die Frau, die er liebte und die versprochen, hat auf ihn zu warten, hat sich einen neuen Geliebten gesucht und steht kurz davor, seinen reichen Cousin Francis (Kyle Soller) zu heiraten.
Auch wenn seine frühere Welt in Trümmern liegt, beginnt Ross mit Hilfe der Arbeiter seines Vaters sein Land wieder zu bestellen und auch die Mine wieder zu beleben. Während eines Ausflugs ins nahe Dorf wird Ross Zeuge einer Schlägerei zwischen einigen seiner früheren Freunden und einem Bettlerjungen. Poldark geht dazwischen und will dem Jungen etwas zu Essen besorgen. Dabei stellt sich heraus, dass es sich bei dem Jungen um das junge Mädchen Demelza Carne (Eleanor Tomlinson) handelt, die er als sein neues Hausmädchen mit auf seinen Hof nimmt.
Doch dies ist erst der Anfang. Schon nach kurzer Zeit an Poldarks Hof merkt sie, dass sie gewisse Gefühle für ihren Herrn hegt. Gleichzeitig kommt ihr Vater zum Hof, der Demelza wieder zurückfordert. Er hat dabei aber nicht mit der geballten Kraft von Poldark und seinen Männern gerechnet, der Demelzas Familie schneller als der Blitz von Poldarks Besitz vertreibt. Dieses schweißt Poldark und Demelza viel enger zusammen, so dass sich eine Romanze zwischen den beiden entwickelt. Da dieses aber in der feinen Gesellschaft nicht gerne gesehen ist, heiratet er Demelza kurzerhand und verstößt damit gegen alle geltenden Regeln…
Die von Debbie Horsfield erdachte und mit vielen Preisen dekorierte Serie „Poldark“ ist eine Geschichte um Verlust, Stand aber auch um den Kampf gegen alle Zwänge und Regeln. Für die Hauptrollen konnte man Aiden Turner (vor allem bekannt für seine Rolle in „Der Hobbit“) und Eleanor Tomlinson gewinnen, die dabei einen wirklich guten Job machen. Turner und Tomlinson gelingt es, eine perfekte Einheit für ihre Figuren zu erschaffen, so dass man ein Gefühl der Harmonie zwischen den Figuren empfindet. Dabei sticht natürlich Turner in der männlichen Hauptrolle heraus, der sich, ganz wie es sich dem damaligen Stand als Grundbesitzer geziemt, verhält und auch manchmal ganz machohaft seine Frau und auch seinen Grund und Boden verteidigt.
Dabei versucht man von den Kostümen und der Umgebung auf historische Genauheit zu setzen. Viele Begebenheiten, die in der Serie behandelt wurden, gab es auch in der Vergangenheit Englands. So mussten auch damals viele Minen auf Grund der Industrialisierung schließen und auch die Diphtherie war eine weitverbreitete Krankheit. Die alten Stände brechen immer mehr auf, und es gelingt auch Männern aus den niederen Ständen zu Bildung und danach auch an Geld und Einfluss zu gelangen. Plötzlich zählt mehr die Arbeit als die Abstammung, und natürlich gibt das allerhand Stoff zu Zwistigkeiten und Möglichkeiten, wenn auch nicht immer über den fairen Weg Geschäfte gemacht werden. Bemerkenswert ist auch, dass die Macher darauf geachtet haben, dass die Menschen insgesamt nicht zu sauber sind.
Die Episoden an sich haben einen durchgängigen Handlungsrahmen. Leider ist die Erzählweise so künstlerisch verlangsamt, dass man das Gefühl hat, dass es mitunter schwerfällt einer kaum vorhandenen Handlung zu folgen. Die erste Staffel ist aber erst der Anfang, denn die Serie geht nun schon in die vierte Staffel. Lässt man sich auf die Bilder und die langsame Erzählweise ein, ist es sicherlich eine gute Unterhaltung, mich hat es leider nicht ganz erreicht.
Als Zusatzmaterial bietet die Blu-ray Version der Serie einen Audiokommentar zu Episode 1, verschiedene Featurettes und drei exklusive Sammelkarten zur Serie.