Nach dem Erfolg von „The Beagle has landed, Charlie Brown” ist in den USA das Peanuts Fieber wieder ausgebrochen. Hierzulande ist dieses niemals wirklich abgeklungen. Dafür hat vor allem der Carlsen Verlag gesorgt, der seit einigen Jahren die kompletten Peanuts Zeitungs- und Sonntagsstrips veröffentlicht. Nun hat sich der Cross Cult Verlag die Rechte an den neuen Peanuts Comicveröffentlichungen aus dem Hause Boom! beziehungsweise Kaboom! gesichert, die nun in deutscher Erstveröffentlichung erscheinen.
Im zweiten Band der neuen „Peanuts” Geschichten nimmt sich Autorin und Zeichnerin Vicki Scott den klassischen Motiven und Figuren von Charles M. Schulz an. Bei „Auf nach Tokio, Charlie Brown!” erhält Charlie Brown einen Brief vom Präsidenten, der Charlies Baseballmannschaft nach Tokio entsendet um dort das Land zu vertreten. Wahrscheinlich hat der Präsident nicht mitbekommen, dass Charlies Mannschaft die schlechteste Mannschaft der ganzen USA ist…
Nichtsdestotrotz machen sich Charlie und seine Schwester Sally, Linus und seine Schwester Lucy sowie Peppermint Patty und alle anderen der Gang auf nach Japan um dort in einem Benefizspiel die USA zu vertreten. Bevor es aber zu dem Spiel kommt, genießen die Freunde erst einmal die fremde Kultur. Zum Glück ist Marcy dabei, die als lebendiger Reiseführerin alles erklärt und so für viele neue Eindrücke sorgt.
Autorin und Zeichnerin Vicki Scott ist es erneut gelungen das Flair der klassischen Peanuts Abenteuer in einer Geschichte von knapp 100 Seiten einzufangen. Eigentlich ist alles Wichtige enthalten. Der philosophische Aspekt zwischen Linus und Charlie, die Bevormundung durch Lucy sowie das Besserwissen von Marcy machen hierbei einen wichtigen Bestandteil aus.
Hauptaspekt der Geschichte ist aber das Baseballspiel. Hier beruft sich die Autorin vor allem auf die nie enden wollende Niederlagenserie von Charlies Mannschaft, die vor allem am schwachen Pitcher liegt. Natürlich spielt sie hier mit den unterschiedlichen Aspekten, die auch schon in der Vergangenheit von Schulz verarbeitet wurden. Die Hoffnung von Charlie Brown, das Beschweren seiner Mitspieler sowie das Verlieren am Ende jedes Spiels. Dabei ist der stärkste Spieler auf dem Feld der „komisch aussehende Junge” – nämlich Snoopy.
„Auf nach Tokio” Charlie Brown ist ein klassische Peanuts Geschichte, die noch gar nicht so alt ist. Auch wenn sie einige kleine Logikfehler hat (Warum sollte der Präsident gerade die Mannschaft von Charlie Brown auswählen?), besitzt sie viel Charme und auch viel Humor. Persönlich haben mir das Essen von Snoopy und Woodstock sowie der Kampf zwischen Snoopy und den Sumo-Ringer Hunden am besten gefallen. Doch auch das Ende des Bandes war sehr überraschend und sorgt dafür, dass der Band eine gelungene Geschichte ist.
Neben der eigentlichen Geschichte bietet der Band noch einiges Material, welches den Entstehungsprozess der Geschichte zeigt. Dazu gibt es noch ein Interview mit Vicki Scott, die dort berichtet, warum sie sich für eine Fortführung der Peanuts entschieden hat und warum sie diese gerade nach Tokio geschickt hat.