Anfang des Jahres 2025 hat das Schweizer Metal-Quartett Paleface Swiss ihr aktuelles Werk „Cursed“ veröffentlicht. Das dritte Studioalbum mit dem Titel „Cursed“ ist von den Herausforderungen ihrer Entstehungsjahre inspiriert.

Für den Songwriting-Prozess von ‚Cursed‘ zogen sich Paleface-Swiss auf die Kanarischen Inseln zurück. Hier arbeiteten sie mit dem Produzenten und Songwriter Ron Deris in den Misueno Studios zusammen, die Helloween-Sänger Andi Deris gehören.
Ihr erstes Album mit dem Titel „Chapter 3: The Last Selection“ erschien im Oktober 2020. Im Jahre 2022 veröffentlichte die Band dann „Fear & Dagger“ und dieses Jahr dann eben Cursed. Das zweite Album befasste sich mit reiferen und kritischeren Themen, die sich auf die Ängste und Kämpfe junger Menschen im 21. Jahrhundert konzentrieren, insbesondere auf das Thema psychische Gesundheit.
Das Intro mit dem Titel „Un pobre niño murió“ (ein armes Kind ist gestorben) ist eine Neuinterpretation eines (morbiden) kanarischen Schlafliedes, über das die Band während des Songwriting-Prozesses gestoßen ist.
Den einzelnen Songs sind hier auch Blumen zugeordnet. Dem eher balladesken finalen Song „River of Sorrows“ beispielsweise die Lila Hyazinthe. Dazu heißt es: „Lila Hyazinthen werden oft mit Gefühlen wie Trauer, Bedauern und der Bitte um Vergebung in Verbindung gebracht. Sie können verschenkt werden, um tiefe Reue auszudrücken oder in Zeiten der Trauer und des Kummers Mitgefühl zu bekunden.“ Interessant ist der Pflanzenname auch und die Entstehungsgeschichte laut der griechischen Mythologie. In dieser Erzählung wurde der schöne Jüngling Hyakinthos von dem Gott Apollon versehentlich mit einem Diskus getötet. Die Gottheit erschuf aus dem Blutstropfen die Hyazinthe. Sänger Zelli beschreibt den Song als sehr emotional und persönlich, dennoch universell verständlich. Er handelt über einen großen Vertrauensbruch.
Der Song „Enough“ ist an die Hater gerichtet und die gelbe Nelke ist zugeordnet. Dazu heißt es: „Gelbe Nelken symbolisieren traditionell Ablehnung, Enttäuschung oder Verachtung.“ Und das bringt man als Hater sicherlich auch dem Hassobjekt entgegen. Und als Ziel des Hasses reflektiert man diese Gefühle vielleicht auch zurück. Enttäuschung über einfache Wortwahl und fehlendem, vernünftigem Diskurs.
„Youth Decay“ handelt von dem Ende der Kindheit und dem Eindringen der Dunkelheit, weil das erwachsenen Leben nur noch anstrengend, komplex ist. Hinzu kommt der Verlust der kindlichen Fröhlichkeit und vielleicht auch Neugierde.
Ich meine mich daran zu erinnern, dass die letzten drei Songs („My Blood On Your Hands“, „Love Burns“ und „River of Sorrows“) zusammenhängen und damit eine Trilogie bilden.
Die Platte gefällt mir besser als initial gedacht und hat mich an einigen Stellen durchaus überrascht. „Hatred“ war mein Einstieg in die Welt der Schweizer Metalband Paleface Swiss und ihr Album „Cursed“. Die neun Stücke bieten knapp eine halbe Stunde abwechslungsreiche Unterhaltung. Und die Verbindung mit den Blumen und ihrer Bedeutung finde ich sehr interessant.
Die Gruppe wechselt zwischen Härte und Melodie, gerappten Vocals, harschen Vocals und einer etwas vulgären (im positiven Sinne gemeint, da druckvoll) Ausdrucksweise. Das unterstreicht die Botschaft und Emotionalität aber nur noch mehr. Ein tolles drittes Album.
Kürzlich war die Band in der EU auf Tour und spielt jetzt noch einige Konzerte in UK. Danach, so habe ich gehört, soll es nach Südamerika gehen.
Ein Interview mit Yannick ist hier zu finden.
Paleface Swiss – Cursed
Release date: 03. Januar 2025
Blood Blast Distribution
PALEFACE SWISS sind:
Marc „Zelli“ Zellweger – Vocals
Yannick Lehmann – Guitar
Tommy Lee – Bass
Colin „CJ“ Hammond – Drums