Die Geschichte von Kyle Barnes und seinem Kampf gegen die Dämonen geht in die zweite Runde. Nachdem gegen Ende des letzten Bandes der Teufel bei Reverend Anderson aufgetaucht ist mit seinem Mal gekennzeichnet hat, geht die Reise für die beiden Kämpfer des Lichts nun weiter.
Reverend Anderson ist vom Teufel kaum eingeschüchtert. Als Kyle vor seiner Tür auftaucht und mit ihrer Mission weitermachen möchte, kann der Reverend nicht ablehnen. Gemeinsam besuchen sie einen früheren Exorzismus des Reverends. Ein junges Mädchen war von einem Dämon besessen und der Reverend hat diesen offensichtlich vertrieben. Im Haus der Familie angekommen müssen die beiden aber feststellen, dass eben dieses Mädchen von zu Hause weggelaufen ist.
Kyle und der Reverend machen sich auf die Suche nach dem verschwundene Mädchen und finden diese schließlich im Armenviertel auf der Straße lebend. Als Kyle sich ihr nähert und berührt geschieht erneut das Unfassbare. Der Dämon verlässt den Körper und lässt diesen im komatösen Zustand zurück.
Erneut beginnt Kyle an seiner Gabe zu zweifeln und sucht sein Heil bei seiner Ex-Frau. Dumm nur, dass diese nach ihrer eigenen Austreibung durch Kyle diesen nicht mehr sehen möchte. Dennoch beginnt Kyle über das Geschehene in einem anderen Licht nachzudenken, da er immer noch nicht ganz genau weiß, wie seine Gabe nun funktioniert und warum gerade er diese Gabe hat.
„Skybound“ Mitbegründer und „The Walking Dead“ Autor Robert Kirkman beweist auch mit diesem zweiten Band seiner Mysteryserie „Outcast“, dass er nicht nur Zombiegeschichten (The Walking Dead) oder Superhelden Abenteuer (Invincible) verfassen kann. Wie man es von Kirkman gewohnt ist, erzählt er seine Geschichte in einem Handlungsfaden. Dabei merkt man, wie ihm die Arbeit an der Handlung Spaß macht und dass diese schon lange vor seinem inneren Auge gereift ist.
Als Zeichner konnte sich Kirkman erneut über Paul Azaceta freuen, der die Serie zusammen mit ihm erschaffen hat. Diesem gelingt es erneut die bedrohliche und düstere Stimmung der Geschichte einzufangen und in Bildern zu bannen. Ein besonderes stilistisches Mittel seinerseits ist das Einfügen von kleinen Panels, die den Gefühlsausdruck oder auch die Reaktion einer Figur zeigen, ähnlich wie beim Shot-Reverse-Shot aus der Filmbranche.
Meinem Erachten nach hat der US-Amerikanische Image Verlag in den letzten Jahren viel an Kreativität und auch Einzigartigkeit im Comicmarkt aufgeholt. Regierten lange Zeit nur Spawn und Witchblade den Markt wird nun der Verlagskanon mit den neuen Serien und den neuen Kreativen um viele gute und spannende Stories erweitert. Wir in Deutschland dürfen uns nun auch über einige dieser Serien freuen, da sich Cross Cult dieser angenommen hat. „Outcast“ ist dabei eine der Herausragendsten, wobei die Anderen (wie „Birthright“ beispielsweise) dem eigentlich in nichts nach stehen. Autor Robert Kirkman versteht es aber eine eigene Art von Magie in seine Geschichten mit einfließen zu lassen. Es sind nicht nur Zombie-, Superhelden-, oder Mysterygeschichten. Kirkman schafft es irgendwie immer das Schicksal seiner einzelnen Protagonisten in den Vordergrund zu stellen, so dass man am liebsten durchgehend weiterlesen möchte.