Nach dem Aufenthalt in Deutschland bleibt Mycroft Holmes und Oscar Wilde kaum Zeit sich auszuruhen. In London kommt es zu einer Reihe seltsamer Mordfälle, die zuerst zwar keinen Zusammenhang aufweisen, bei denen auch außer einigen Lehmspuren keine weiteren Hinweise am Tatort zu finden sind. Da die Polizei am Ende ihrer Fähigkeiten ist versucht sie bei Sherlock Holmes vorzusprechen, der sie aber an seinen Bruder Mycroft verweist.
Zusammen mit seinem „Schützling“ Wilde entdeckt er einen Zusammenhang, den die Polizei vorher übersehen hat. Alle Opfer waren Wissenschaftler und alle Opfer haben im gleichen Jahr an der Universität studiert und den Abschluss gemacht. Zwei der Wissenschaftler sind noch übrig. Einer arbeitet im Moment an einem geheimen Regierungsprojekt, während der zweite kein geringerer als Dr. Alfons Grell ist, der durch seine unmenschlichen Versuche auf die Gehaltsliste des „Zirkels der Sieben“ gerutscht ist.
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, den nur eine Partei gewinnen kann. Holmes und Wilde verschanzen sich in dem Labor des letzten Überlebenden, der an einem Unterseeboot arbeitet. Als Grell dann dort auftaucht werden die beiden Sonderermittler Zeuge etwas scheinbar Unmöglichen, denn Grell und seinem Gehilfen Andrew Webbercott ist es durch ein lange verschollenes Buch mit Zaubersprüchen gelungen einen Golem zu beschwören. Kann es Wilde und Holmes gelingen den wahnsinnigen Wissenschaftler aufzuhalten, bevor er auch noch den letzten Menschen auf seiner Racheliste ermorden kann.
Jonas Maas ist es mit seiner Serie „Oscar Wilde & Mycroft Holmes – Sonderermittler der Krone“ gelungen eine spannende Mischung zwischen viktorianischer Krimiunterhaltung und übernatürlichen Handlungsaspekten die hier in einer perfekten Symbiose zusammengeführt werden. Dazu kommt noch eine Geheimorganisation, die versucht das Britische Empire zu zerstören. Durch die beiden Figuren Dr. Alfons Grell und Andrew Webbercott hat er nun auch wiederkehrende Figuren, die als Superschurken in einer Art Superheldengeschichte Funktionieren. Was Moriarty für Sherlock ist kann nun Grell für Mycroft werden.
Produziert wurde das Hörspiel erneut von Sebastian Pobot von Maritim. Diesem ist es erneut gelungen die Geschichte spannend und mit einer passenden Prise an Dramatik umzusetzen. Dies hat er aber nicht alleine geschafft, sondern dazu benötigte er auch noch passenden Sprecher, die der Geschichte Leben einhauchen. So konnten die Macher erneut Sascha Rotermund als Oscar Wilde, Reent Reins als Mycroft Holmes in den hauptrollen verpflichtet werden. Dazu kommen K. Dieter Klebsch als Dr. Alfonz Grell und Tobias Lelle als Andrew Webbercott sowie Wolfgang Condrus als Inspektor Bryan Fowler, Norman Matt als Sergeant Briggs, Ariane Borbach als Agnes, Kerstin Draeger als Susan, Lutz Riedel als Efron Miller, Oliver Stritzel als Peter Griswall und Lutz Mackensy als Sprecher der Ansage.
„Ritual des Grauens“ ist eine spannende Episode einer gut gemachten Hörspielserie. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten hat sich die Serie wirklich gemacht. In jeder Episode erhält man ein weiteres kleines Teil zum großen Puzzle dazu, so dass sich im Laufe der Geschichte ein großes Gesamtbild entwickelt. Dies macht jede Episode einzigartig und man kann nie darauf gefasst sein, was als nächstes passieren wird.