In einem Waldgebiet im Schwarzwald entdecken zwei Holzfäller die auseinandergerissene Leiche einer jungen Frau. Die Spuren sehen weder menschlich noch tierisch aus, so dass die beiden Männer voller Furcht fliehen. In ihrem Dorf angekommen spricht sich der Bürgermeister gegen ein Melden der Leichen – es war nicht die erste verschwundene Frau – an die Behörden aus, da bei einem öffentlich werden dieser Taten die Besucher und somit das Geld ausbleiben würde. Der Ortspolizist kann dieses aber nicht zulassen und alarmiert die Behörden in Berlin und stellt darüber hinaus zusammen mit einem der Holzfäller noch eigene Ermittlungen im Keller des Rathauses an. Ein folgenschwerer Fehler, denn beide sehen das Tageslicht nie wieder.
Die Nachricht über die seltsamen Leichen erreicht auch das Büro von Mycroft Holmes, der nach dem Fund der geheimen Bücher von Charles Darwin ein Interesse an allem Übernatürlichen hat. Da Holmes selbst nicht nach Deutschland reisen kann, schickt er seine zwei besten Agenten dorthin um den Fall aufzuklären und das Wesen zu vernichten. Bei diesen handelt es sich zum einen um den Großwildjäger Abel Hawthorne, zum anderen aber auch um Oscar Wilde, der langsam beginnt die Arbeit für Holmes zu mögen.
In Deutschland angekommen stoßen Wide und Hawthorne direkt auf Widerstand in der Bevölkerung. Nur der zweite Holzfäller erklärt sich bereit den beiden Agenten zu helfen. Am nächsten Morgen wollen die drei Aufbrechen, doch die Dorfbewohner und der Bürgermeister stellt sich ihnen in den Weg. Wilde und Hawthorne lassen sich dadurch nicht abschrecken und gehen frohen Mutes in den Wald. Doch schon bald beginnt das Grauen für die drei Abenteurer, denn nicht nur, dass auf sie geschossen wird, auch sehen sie sich nach kurzer Zeit einem Monster gegenüber, dessen Grauen größer ist als alles bisher erlebte.
Nach der etwas ruhigeren fünften Episode der Hörspielreihe „Oscar Wilde & Mycroft Holmes“ starten Sebastian Pobot und Jonas Maas nun einen weiteren Handlungsstrang, der ihre Geschichte nur noch mehr Tiefe verleiht. Mit „Hexenwald“ wird die Handlung um das zweite Leben von Charles Darwin aufgegriffen und noch mehr vertieft. Wie sich herausstellt, waren die Kreaturen auf der Insel nur der Anfang, so dass sich nun eine völlig neue Welt auftut. Als Gegner haben die Protagonisten nun nicht mehr nur den „Zirkel der Sieben“, welcher das britische Empire stürzen will, sondern auch noch die mystischen Kreaturen des Charles Darwin.
Durch diese Einbringung des neuen Gegenspielers bietet sich dem Autor eine größere Bandbreite an möglichen Handlungen. Neben den übermächtigen Schurken des Zirkels, hat man nun auch die Kreaturen, die auf alten Sagen beruhen. In „Hexenwald“ greift Maas dafür auf die alten Märchen der Gebrüder Grimm zurück sowie den scheinbaren Originalschauplatz der „Hänsel und Gretel“ Geschichte.
Erneut konnten Maas und Pobot bei der Umsetzung der Geschichte auf die schon bekannten Sprecher der Protagonisten setzen. So ist erneut Sascha Rotermund als Oscar Wilde, Reent Reins als Mycroft Holmes und Jaron Löwenberg als Abel Hawthorne zu hören. In weiteren Rollenkann man Michael Pan, Bernd Stephan, Sven Dahlem, Patrick Bach, Anita Hopt, Jürgen Kluckert, Patrick Holtheuer und Lutz Mackensy hören. Mit der düsteren und dadurch atmosphärischen Musik, entsteht ein überaus spannendes Hörspiel, welches die Handlung weiter nach vorne bringt und dem Zuhörer eine Gänsehaut verschafft.
Nach der etwas langatmigeren fünften Episode haben Autor und Produzent mit der sechsten Episode nun ihre Linie wieder gefunden. Die Geschichte ist überaus spannend und wirklich gut durchdacht. Mit dem Einführen der Kreatur verleiht man der Geschichte einen weiteren mysteriösen Aspekt, der auf Großes hoffen lässt.