„Onkel Humbert guckt so komisch” ist die neue Familienkomödie von Brigitte Kanitz. Erneut erschafft sie skurrile Personen, die in einer Kleinstadt kurz vor Hamburg leben.
Hauptperson diesmal ist die fast dreißigjährige Maja, die momentan in einer Lebenskrise steckt. Ihr Freund (Ex-Freund) hat sie unschön betrogen, sie hat ihren Job verloren, und musste wieder bei ihren Eltern einziehen. Da sie sich eh vom Schicksal gebeutelt fühlt, da sie nicht so viel Schönheit und Klugheit wie ihre fast perfekte Schwester abbekommen hat, versinkt sie schultertief im Selbstmitleid.
Nun steht ihr dreißigster Geburtstag an, und ihre Eltern überraschen sie mit einer Geburtstagsparty, zu der alle alten Klassenkameraden eingeladen worden sind, die Maja früher die Schulzeit zur Hölle gemacht haben („Breitmaulfrosch”). Sogar ihr Chef Kurt Krause, für den Maja insgeheim schwärmt, wurde eingeladen. Sie selbst ist völlig entsetzt über die Party, und zu allem Überfluss fällt sie tollpatschig über den Gartenzwerg „Karl Dall”, schlägt sich an einer Tischkante den Kopf an und wird bewusstlos.
Erst im Krankenhaus wird sie wieder wach, und ist entsetzt darüber, was ihr noch wiederfahren ist: Ihr verschrobener Onkel Humbert klärt sie auf, dass sie nun wohl den Familienfluch geerbt hat, nämlich die Fähigkeit Gedanken lesen zu können. Auch Onkel Humbert hat es erwischt, und prasseln zu viele Gedanken auf ihn ein, so singt er lauthals Militärmärsche. Jetzt muss Maja sehen, wie sie damit zu Recht kommt. Und dann kommt sie einer unglaublichen Verschwörung auf die Schliche, die ihre geliebte Heimatstadt bedroht. Und dann ist da noch dieser einfach unglaublich gut aussehende Doktor Friedenslieb.
Insgesamt gefiel mir „Onkel Humbert guckt so komisch” wirklich gut. Sehr kurzweilig und lustig geschrieben, konnte ich ihn in kürzester Zeit runterlesen. Garantiert nichts anspruchsvolles, aber so lustig, dass ich teilweise laut schmunzeln musste. Maja ist absoluter Sympathieträger, die immer im Schatten ihrer Schwester stand, etwas mollig ist, und generell immer etwas tollpatschig erscheint und sich damit hauptsächlich selbst im Wege steht. Die Idee mit dem Gedankenlesen ist prinzipiell sehr interessant. Welche Probleme da plötzlich auf einen zu kommen würden. Und erst nach einigen Tagen versteht Maja, warum ihr Onkel das Ganze als Fluch und nicht als glücklichen Segen bezeichnet hat.
Dennoch dachte ich im ersten Moment, dass das nun doch etwas zu viel ist. Zuerst, Und dann habe ich mich einfach weiter amüsiert.
Kurzum, eine gelungene, kurzweilige Komödie mit kleiner Romanze und herrlich verschrobenen Typen.