Kurz vor dem Ende seiner Praxiszeiten taucht bei Dr. Wizmoore der renommierte Anwalt Jonathan Cooper auf, der unbedingt mit dem Psychologen sprechen muss. Alle Versuch von Wizmoore den ungebetenen Gast abzuwimmeln misslingen und so willigt er schließlich ein dem Mann ein paar Minuten zuzuhören.
Was Cooper dann berichtet ist mehr als unglaublich. Im Traum wechselt er plötzlich den Körper und er ist jemand völlig anderes. Wie das sein kann weiß er selber nicht, im Traum ist er aber Hedon, ein Mann aus der Zukunft – und er träumt nicht nur von ihm. In seinem Traum ist Cooper der Mann Hedon. So verrückt sich das auch anhören mag.
Dieser Hedon war im Jahr 2104 der Zukunft der Counselor einer der wichtigsten Männer der UNSA (die Vereinigten Nord und Südstaaten von Amerika) bevor er durch eine geschickten Putsch abgesetzt wurde. Nun stehen die drei Supermächte UNSA, Eurasien und die Vereinigten Staaten von Europa kurz vor dem Krieg. Nur Hedons Flucht nach Capri hat bisher dafür gesorgt, dass der Frieden aufrechterhalten bleibt.
So dachte er wenigstens, doch bei einem gemeinsamen Mahl mit seiner Frau Rachel im Hauptgebäude des Luxusressorts in der sie leben, wird Hedon von einem Mann angesprochen. Dieser gehört zum Rat der UNSA und berichtet Hedon von den Plänen des neuen Counselors, der plant einen Krieg der Maschinen gegen Eurasien zu beginnen. Hedon wird vor eine schwere Entscheidung gestellt und wählt aber die Frau, die er liebt.
Dies soll sich als folgenschwere Wahl herausstellen, denn schon einige Tage später beginnt der Krieg. Eines der ersten Ziele ist das Luxusressort auf Capri sowie Hedons etwas abseitsgelegener Bungalow. Ihm und Rachel gelingt zwar die Flucht, doch in Sicherheit sind sie damit noch lange nicht. Der Krieg der Maschinen hat gerade erst begonnen…
Die zweite Staffel von „Oliver Dörings Phantastische Geschichten“ gehen weiter. Nach dem Ausflug in die Welt des Wahnsinns hat sich das Team um Oliver Döring als Vorlage wieder eine Geschichte von H.G. Wells ausgesucht. Diese wurde als Kurzgeschichte im Jahre 1901 im Magazin „Black and White“ veröffentlicht und kann vom deutschen Leser in der Sammlung „Das Kristallei“ gefunden werden.
Auch an dieser Stelle war Wells seiner Zeit wieder weit voraus und konnte seine Leser mit seinen Ideen schockieren. Ein Mann träumt nicht nur von der Zukunft, sondern erlebt sie. Dabei muss er einen weiteren allumfassenden Krieg miterleben, in dem sogar gorße Flugmaschinen über den Himmel flogen. Wie Recht er behalten sollte konnte man dann leider einige Jahre später in zwei Weltkriegen sehen.
Da dies uns als Hörer nun bei weitem nicht mehr schockieren würde, musste die Geschichte wieder an unsere Zeit angepasst werden. Das schrecklichste neben einer weltweiten Seuche wäre für uns im Moment aus meiner Sicht (und auch aus Dörigs Sicht) ein Krieg der Maschinen. James Cameron hat es mit seinem „Terminator“ vorgemacht und auch das „Battlestar Galactica“ hat uns Menschen nicht verschont. Nun ist die Zukunft da und leider hat sich alles genauso herausgestellt.
Für die Umsetzung konnten Oliver Döring, Alex Stelkens, Sebastian Pobot und Ila Panke als Produzenten erneut auf einige sehr bekannte deutsche Synchron- und Hörspielsprecher zählen. So kann man Hans-Georg Panzcak als Jonathan Cooper und Thomas Nero Wolff als sein Alter-Ego Hedon hören. Dazu kommen in den Hauptrollen noch Yvonne Greitzke als Rachel, Frank Röth als Dr. Wizmoore sowie Norman Matt als Clark.
In weiteren Rollen kann man noch die Stimmen von Hans Bayer, Micael Che Koch, Marieke Oeffinger, Jaron Löwenberg, Marie Bierstedt, Iris Artajo, Sebastian Römer, Björn Boresch, Lars Damm, Ben Mangelsdorf, Thomas Nokielski sowie Joachim Kerzel hören. Zusammen mit den guten Soundeffekten und der Musik von trevista.de ist Döring wieder ein unglaubliches Hörspiel gelungen.
„Oliver Dörings Phantastische Geschichten“ machen immer wieder Spaß. Die alten Klassiker kommen halt nie wirklich aus der Mode, auch wenn man sie für unsere Zeit und vor allem für ein jüngeres Publikum manchmal ein wenig adaptieren muss. Was mich persönlich an Kurzgeschichten immer wieder begeistert ist der Twist am Ende der Handlung. Diesen gibt es auch hier und der ist anders, als man vielleicht erwarten würde – wird aber hier nicht verraten
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten