Nach einem Schiffsunglück wird der Reporter Edward Prendick in letzter Sekunde von einem Stück Holz gerettet, bevor er den Tod in den Wellen finden konnte. Sein Retter ist ein gewisser Montgomery, der mit dem Schiff des dubiosen Captain Questa einige Tiere zu einer privaten Insel bringt.
Während sich Pendrick Stück für Stück erholt und nun auch schon ein wenig auf Deck sein kann, möchte er von seinem Retter ein wenig über den Bestimmungsort der Tiere erfahren. Montgomery hüllt sich aber in Schweigen und möchte viel lieber etwas aus Prendicks Leben erfahren, der auch bereitwillig davon erzählt. Vor allem die Tatsache, dass Prendick ein Reporter für den Wissenschaftsteil einer Zeitung ist lässt Montgomery aufhorchen.
Nach einiger Zeit erreicht das Schiff den Verladeort und die Tiere werden auf dem Wasser auf ein anderes Schiff gebracht. Während Montgomery mit den Tieren mitfährt, soll Prendick eigentlich von Questa zurück nach England gebracht werden. Doch Questa hat andere Pläne und wirft Prendick kurzerhand über Bord.
Erneut wird Prendick von Montgomery gerettet, der ihn zusammen mit seinem seltsamen Förderer auf die geheimnisvolle Privatinsel mitnimmt. Dort erfährt Prendick auch, wer der Geheimnisvolle Mann ist. Dabei handelt es sich um niemand anderen als Dr. Moreau, der angeblich vor vielen Jahren an Krebs gestorben ist, in einem Gespräch aber offenbart, die Heilung dafür gefunden zu haben. Eigentlich ein Grund sich zu freuen, doch was war der Preis dafür?
„Oliver Dörings Phantastische Geschichten“ gehen weiter. Erneut mit einer Geschichte des Autors H.G. Wells, der sich so langsam zum Hauptvorlagengeber dieser Hörspielserie mausert. Was von Döring und seinem Team einfach als Dr. Moreau betitelt wurde erblickte als „The Island of Dr. Moreau“ im Jahre 1896 das Licht der Welt.
Schon damals war es eine mehr als verstörende Geschichte und hat viele Menschen über das eigene Handeln und dem Verhalten den Tieren gegenüber nachdenken lassen. Heute ist es eher die Veränderung des Genmaterials die uns Menschen zum Nachdenken bringt, doch auch dieser Aspekt ist in diesem ersten Teil der Geschichte durch den Monolog Moreaus am Ende sehr gut umgesetzt worden.
Erneut ist Oliver Döring und seinem Team bei Imaga wieder eine spannende und vor allem zeitgemäße Umsetzung einer klassischen Geschichte gelungen. Auch wenn „Die Insel des Dr. Moreau“ jetzt schon über 100 Jahre alt ist, hat sie noch lange nichts an Bedeutung und Schrecken verloren. Vor allem der Mix an Fantasy-, Abenteuer- und Horrorgeschichte macht den Reiz an ihr aus, der auch über die Jahre nicht verloren gegangen ist.
Für die Umsetzung dieser Geschichte konnten Oliver Döring, Alex Stelkens, Sebastian Pobot und Ila Panke als Produzenten erneut auf einige sehr bekannte deutsche Synchron- und Hörspielsprecher zählen. So kann man Uwe Büschken als Edward Prendick, Tobias Kluckert als Montgomery Jones, Helmut Gauß als Dr. Moreau, Asad Schwarz als Charles Swift, Daniel Montoya als José Torres, Carlos Lobo als Captain Questa sowie Michael-Che Koch als M’ling hören.
In weiteren Rollen kommen noch die Stimmen von Daniel Welbat, Martin Keßler, Yvonne Greitzke, Marieke Oeffinger, Sebastian Römer, Björn Boresch, Lars Damm, Ben Mangelsdorf, Thomas Nokielski und Joachim Kerzel dazu. Diese alle tragen zusammen mit den Soundeffekten und der Musik dazu bei, dass der erste Teil von „Dr. Moreau“ wieder ein spannendes und atmosphärisches Hörspiel geworden ist.
Der erste Teil von „Dr. Moreau“ war schon sehr vielversprechend. Man hat schon kleine Hinweise auf das kommende gekriegt und auch wenn man die Geschichte nicht kennt, kann man sich vielleicht ausmalen, wie es im zweiten Teil weitergehen wird.
Ich persönlich bin begeistert, da diese Geschichte neben „Die Zeitmaschine“ und „Der Krieg der Welten“ zu meinen Lieblingserzählungen von H.G. Wells zählt. Da es Döring aber immer wieder gelingt die Handlung ein klein wenig (meistens passend in unsere Zeit) zu verändern bin ich sehr gespannt, welches Ende er und sein Team für „Dr. Moreau“ vorbereitet haben.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten