Nach ihrem Ausflug nach Bayern reisen der Hacker Georg Brand alias T-Rex und sein Kumpel Kim Schmittke direkt zu ihrer Freundin Nolo, um dort einen Abend mit Pizza und Fernsehen zu verbringen. Leider wird aus diesem Vorhaben nichts, denn auf der Suche nach Getränken stößt Kim einen Stapel mit Papieren um. In diesem befindet sich ein Kalenderblatt aus dem Jahre 1998 auf dem der Hacker Tron, alias Boris F., die Jahreszahl durchgestrichen hat und dafür das Jahr 1701 eingetragen hat. Natürlich vermutet Georg sofort eine neue Chiffre von Tron, womit er auch genau ins Schwarze trifft.
Schon nach kurzer Nachforschung im Internet stellt sich heraus, dass unsere Zeitrechnung falsch zu sein scheint und man knapp 300 Jahre als „Phantomzeit“ dazu gedichtet hat. Die Jahre 614 bis 911 und alles was in diesen Jahren passiert ist seien nach Herbert Illig daher komplett erfunden worden. Zu Georgs Glück kennt Kim jemanden, der sich mit genau diesem Thema auskennt. Ein ehemaliger Studienkollege von ihm schreibt gerade seine Doktorarbeit zu genau diesem Thema und genau mit diesem hat Kim nun ein Treffen im Athlon vereinbart. Doch auch Christoph kann den Freunden noch nichts Genaueres anbieten, da er mit seiner Arbeit noch in den Kindefüßen steckt. Dennoch kann er helfen, da er ein Treffen mit seinem Doktorvater hat, zu dem sich Kim, Nolo und Georg mit einladen.
Professor Feldbach ist ein völliger Zweifler der Phantomzeit Theorie. Seiner Meinung nach ist die Zeitrechnung wie wir sie kennen so komplett und auch alles was in diesen dreihundert Jahren passiert ist, hat genau so stattgefunden. Als Georg ihm zeigt, wie einfach es ist Geschichte zu fälschen wirft er die Freunde kurzerhand aus seinem Büro. Doch damit nicht genug der Informationen, denn kurz darauf bringt der schmierige Kommissar Wim Banner die Freunde zu Logenführer Saint Clair, der den Freunden die Augen öffnet und den Einfluss der Kirche auf die Geschichtsschreibung offen legt.
Mit Episode 62 der Offenbarung 23 Hörspielreihe finden Autorin Catherine Fibonacci und Produzent Sebastian Pobot wieder zurück zu gewohnter Stärke. Nach der etwas schwächeren Episode um Ludwig II entdecken Georg und Kim nun ein wahrhaft spannendes Rätsel. Was wäre, wenn unsere Zeitrechnung nicht stimmt und 300 Jahre einfach so erfunden worden sind?
Wie bei „Offenbarung 23“ so üblich treffen die Freunde auf ihrer Suche nach der Wahrheit auf die verschiedensten Experten, die ihnen nach besten Wissen und Gewissen alles berichten was sie über das Thema wissen. In dieser Episode ist es aber einmal nicht so, dass die beiden wie aus dem Nichts jemanden treffen der sich mit dem Thema auskennt, sondern diesmal greift man auf eine alte Freundschaft von Kim zurück. Diesem werden in den Abenteuern verfasst von Fibonacci mehr Zeit On-Air gegeben, so dass die Geschichten ein wenig ausgewogener sind. Dennoch bleiben die Monologe in denen mehr über Geheimnisse und Verschwörungen berichtet werden ein wichtiger Bestandteil der Serie.
Für die Umsetzung der Geschichte konnten die Macher auf die nun schon seit vielen Episoden bekannten Sprecher setzen. Erneut kann man Alexander Turrek als Georg Brand, Peter Flechtner als Kim Schmittke, Marie Bierstedt als Nolo, Helmut Krauss als Erzähler beziehungsweise Nat Mickler, Jaron Löwenberg als Tron, Lutz Riedel als Wim Banner und Lutz Mackensy als Saint Clare hören. In weiteren Rollen hört man Jens Riewa, Marius Claren, Bernd Rumpf, Sven Dahlem, André Beyer, Norman Matt, Bernd Stephan, Oliver Stritzel, Jürgen Kluckert, Bernd Vollbrecht, Wolfgang Bahro, Peter Lontzek, Tobias Lelle, Patrick Holtheuer, Jan David Rönfeldt und Robert Missler.
Erneut gelingt es Fibonacci und Pobot ein spannendes Hörspiel zu kreieren, welches sich durch die gut durchdachten Dialoge, die ungemein verzwickte Handlung und die dazu passende Musik auszeichnet. Was auch bei dieser Episode wieder auffällt ist die Tatsache, dass die Grenze des Hörspiels durchbrochen wird. Georg spricht erneut seine Hörerschaft an, auch wenn die Agenten, die dies Verfolgen nicht unbedingt verstehen.