Schon im September 2018 ist Nieder mit Hitler! Oder warum Karl kein Radfahrer sein wollte im avant-verlag erschienen. Der Text stammt von Jochen Voit und die Zeichnungen von Hamed Eshrat. Auf 152 Seiten gibt es vierfarbig eine brisante echte Story, die leider erst später erzählt werden konnte. Aber glücklicherweise ist es dafür nie zu spät und so können Menschen sich heute an dieser Geschichte erfreuen. Obwohl bei dem bedrückenden Thema, erfreuen vielleicht falsch formuliert ist.

Der Sommer 1943, drang wieder in Karls Gedächtnis. Die todesmutige Idee, Hitler stürzen zu wollen. Vielleicht als Fazit wegen des Frusts über die deutsche Niederlage bei Stalingrad. Karl und seine Schulfreunde verteilen dann Flugblätter gegen die Nazis, werden von der Gestapo verhaftet und eingesperrt. Mit Glück entgehen sie der Todesstrafe.
Das alles ist fast 20 Jahre her. Aus dem Teenager Karl ist ein erwachsener Mann geworden. Er kümmert sich um eine kleine Gemeinde als Pfarrer – er hat in Kriegsgefangenschaft in Frankreich zum christlichen Glauben gefunden – in der DDR. Dieses „Damals“ taucht nur selten in seinen Gedanken auf. Bis zu dem Tag als er nach Berlin fährt und Bekanntschaft mit einem Stasi-Mitarbeiter macht. Der stellt ihn vor eine schwere Entscheidung.
Karl heißt mit Nachnamen Metzner, wurde am 1. Oktober 1927 in Großbreitenbach im Thüringer Schiefergebirge geboren. Erst war er beim Jungvolk, dann der Hitlerjugend. Die Graphic Novel Nieder mit Hitler! erzählt nun erstmals seine Geschichte. Mehr Infos zur Graphic Novel und zum gleichnamigen Dokumentarfilm unter: www.nieder-mit-hitler.de
Das Graphic Novel ist ein sehr empfehlenswertes Exemplar seiner Zunft. Die Geschichte ist spannend in einem wichtigen Medium verpackt, das Zugang zu jede Altersklasse ermöglicht. Den Widerstand in den Zeiten des Nationalsozialismus und anschließend in der DDR ist bewundernswert. Sowohl Karl als auch einige andere waren dann Teil der Widerstandsgruppe um Jochen Bock. Lest euch ein, kauft euch das Buch. Richtig guter Lesestoff.