Pablo Escobar ist tot und dadurch ist auch das Medellín Kartell endgültig Geschichte. Eigentlich sollte nun die Arbeit der DEA in Kolumbien beendet sein – wäre da aber nicht auch noch das Cali Kartell, welches den Drogenhandel zwischen den Kolumbianern und den Amerikanern nun leitet.
Auf dem Höhepunkt ihres Erfolges beschließt der Don des Cali Kartells Gilberto Rodríguez Qrejuela (Damián Alcázar) nur noch bis zu einem bestimmten Punkt mit den kriminellen Geschäften weiterzumachen um danach eine weiße Weste zu haben.
Eigentlich ein löbliches Ziel, doch seine Mitstreiter sind davon nicht unbedingt begeistert. Während sein Bruder Miguel Rodríguez Qrejuela (Francisco Denis), der dritte Mann des Imperiums Chepe Santacruz Londoño (Pêpê Rapazote) und auch die Nummer Vier Pacho Herrera (Alberto Ammann) hinter Gilbertos Idee stehen und sich schon überlegen wie sie in den letzten Monaten noch genügend Geld verdienen können, sind die übrigen Mitglieder des Kartells weniger begeistert.
Schnell beginnen Unruhen in den eigenen Reihen, die aber genau so schnell mit Waffengewalt beigelegt werden. Vor allem die härtesten Kritiker, die Salazars bekommen dies zu spüren und schon bald hat Pacho die Reihen der Familie Salazar reduziert.
Die Amerikaner schlafen natürlich nicht und CIA und DEA beobachten die Entwicklung beim Cali-Kartell äußerst genau. Dazu wurde mit Javier Peña (Pedro Pascal) auch ein alter Bekannter wieder nach Kolumbien versetzt, der sich ein wenig mit den Strukturen dort auskennt. Ihm zur Seite stehen die DEA Agenten Chris Feistl (Michael Stahl-David) und Daniel Van Ness (Matt Whelan), die auch sofort mit den Ermittlungen beginnen.
Da die beiden Ermittler noch ein unbeschriebenes Blatt in Kolumbien sind, beginnen sie sofort mit den Ermittlungen und finden mit Guillermo Pallomari (Javier Cámara) auch schnell den Buchhalter des Cali-Kartells. Damit aber nicht genug, denn nach einigem hin und her finden sie mit Jorge Salcedo (Matias Varela) einen Verbündeten in den Reihen des Kartells, der dieses zum Einsturz bringen kann.
Mit der dritten Staffel der Netflix Serie Narcos führen die Macher der Serie die Geschehnisse des Drogenkriegs in Kolumbien weiter. Dabei setzen sie auf die gleiche Strategie wie auch schon in den vergangenen zwei Staffeln, da sie auch hier wieder reale Geschehnisse, dargestellt durch original Fernsehaufnahmen aus der Zeit, in den Handlungsstrang der Serie einbinden.
Durch dieses Vorgehen hat die Serie wieder diesen beinah Dokumentarcharakter, der uns als Zuschauer das Ganze nur Realer erscheinen lässt. Auch wenn man zu Beginn jeder Episode einen Hinweis bekommt, dass es sich hierbei um eine dramatische Aufarbeitung handelt, scheint doch alles recht realitätsnah zu sein. Natürlich kann man nicht mehr genau nachvollziehen, wer was wann gesagt hat, aber das ist ja auch eher nebensächlich.
Persönlich hat mir die dritte Staffel von „Narcos“ gut gefallen. Da es sich um die direkte Fortsetzung des ersten Handlungsbogens handelte, kann man die drei Staffeln als eine große Handlung sehen. Dennoch fand ich die ersten beiden Staffeln besser, da ich die Thematik vom Aufstieg und Fall des großen Drogenbarons interessanter fand. Natürlich hatten die Ideen des Cali Kartells auch ihren Reiz und vor allem die Auflösung der Geschichte hat eine interessante Wendung gebracht.
Da man nun in Kolumbien fertig ist, geht der Kampf gegen die Drogen in Mexiko weiter. Ich bin sehr gespannt, ob Polyband jetzt nach diesen drei Staffeln nun auch die Nachfolgeserie „Narcos: Mexiko“ veröffentlichen wird.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten