Detective William Murdoch (Yannick Bisson) ist einer der herausragendsten Ermittler in Toronto im Jahre 1894. Durch seine etwas kontroverse Herangehensweise an die ihm übertragenen Fälle bekommt er nicht nur einiges an Lob, sondern auch eine Menge Spott.
Im Gegensatz zu seinen Kollegen verlässt sich Detective Murdoch nicht nur auf seine Fäuste und die offensichtlichen Indizien, sondern versucht einen Fall von Grund auf zu verstehen. Dafür nutzt er etwas, was die meisten Leute der Zeit nur zum Tragen eines Hutes haben – seinen Kopf.
Auch wenn seine Aufklärungsrate wirklich groß ist und er sich eigentlich auf den Posten eines Inspektors bewerben könnte, hat Murdoch aber ein großes Problem. Er ist einer der wenigen römisch-katholischen Ermittler des Landes, so dass es in der protestantischen Gesellschaft fast keine Aufstiegschancen gibt.
Doch auch wenn er ewig in seinem Polizeirevier bleiben sollte, so hat er da Vorgesetzte und Kollegen, auf die er sich blind verlassen kann. So wäre da sein Chef, der Irisch stämmige Inspector Thomas Brackenreid (Thomas Craig), der bei Verhören gerne zeigt, dass er vom alten Eisen ist und seine Fäuste sprechen lässt. Dennoch vertraut er Murdoch und ist immer wieder begeistert, was dieser mit Hilfe von Forensik und modernen Ermittlungstechniken herausfindet.
Aber nicht nur Brackenreid vertraut auf Murdoch. Auch Constabe George Crabtree (Jonny Harris) ist von den Ermittlungsmethoden begeistert und versucht dem Detective nachzueifern. Dennoch wären die ganzen Ermittlungen ohne die Expertise von Dr. Julia Ogden (Helen Joy) hinfällig, da diese durch ihre neue Methoden der Gerichtsmedizin oft den entscheidenden Hinweis gibt.
So müssen Murdoch und seine Kollegen mehr als einmal einen völlig obskuren und vor allem auch eigentlich unmöglichen Mord aufklären. Sei es nun der Stromschlag bei einer Werbekampagne für Gleichstrom, oder die mumifizierte Leiche, die während einer Theatervorstellung auf die Bühne fällt.
Doch manchmal ist Murdoch nicht alleine bei seinen Ermittlungen. Plötzlich tauchen Personen in Toronto auf, die auch dort einen gewissen Bekanntheitsgrad haben, wie beispielsweise Nikola Tesla oder Sir Arthur Conan Doyle, der nach dem Tode von Sherlock Holmes auf der Suche nach neuen Inspirationen ist. Diese findet er natürlich rein zufällig bei Detective Murdoch…
Wieder einmal ist es Edel:Motion gelungen die Lizenz für eine hervorragende Krimiserie aus den ITV Studios zu bekommen. Die „Murdoch Mysteries“ haben alles, was eine gute Krimiserie ausmacht – charismatische Ermittler, ein wenig Witz und gemeine Verbrecher.
Wie es bei Serien natürlich typisch ist, sind nicht alle Episoden wirklich gelungen. Einige Folgen der ersten Staffel sind wirklich herausragend, während man bei anderen wirklich überhaupt nicht nachvollziehen kann wie Murdoch auf die Lösung gekommen ist und was denn jetzt wirklich das Motiv hinter dem Mord war.
Dennoch ist die Serie gute Unterhaltung. Vor allem die technischen „Innovationen“ die Murdoch seinen Kollegen in jeder Episode präsentiert und die er dann meistens auch bei der Lösung des Falles anwendet. Für uns Zuschauer natürlich meistens ein alter Hut, für die Ermittler der damaligen Zeit natürlich das Neueste vom Neusten.
Auch das Zusammenspiel von Mann und Frau in dieser Serie ist noch nach der klassischen Rollenverteilung. Hierbei sind die Frauen in der oberen Gesellschaftsschicht meist nur die Anhängsel der Männer, während sie in den unteren Gesellschaftsschichten das Geld verdienen müssen. Dass es einer Frau gelungen ist eine Gerichtsmedizinerin zu sein, ist eher eine Seltenheit und kann neben dem Wissen nur mit Geld und Beziehungen gelingen.
Da diese erste Staffel schon aus dem Jahre 2008 ist und es bis zum jetzigen Zeitpunkt immer noch neue Episoden gibt bleibt zu hoffen, dass auch wir deutschen Zuschauer in den Genuss von noch mehr „Murdoch Mysteries“ kommen.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten