Völlig verzweifelt versucht Jeremy Sloane (Nick Frost) sich das Leben nehmen. Zuerst hat er seinen Job als Buchhalter verloren und dann hat ihn auch noch seine Frau Janet (Olivia Colman) verlassen. Nach einiger Zeit alleine sieht er nun nur noch einen Ausweg. Da das Baumaterial seines Hauses nicht unbedingt gut ist, bricht die Decke unter seinem Gewicht ein, so dass sein Selbstmordversuch misslingt. Schon kurz danach sitzt er mit seinen drei Freunden – dem spielsüchtigen Ross (Peter Serafinowicz), dem Frauenheld Reggie (Brendan Patricks) sowie Beans (Lawry Lewin) – wieder im örtlichen Pub. Nach einigen Pints macht er sich auf den Weg nach Hause und feiert dort noch ein wenig weiter. Dumm nur, dass er am nächsten Tag einen Job als Aushilfslehrer angeboten bekommt.
Völlig betrunken macht er sich auf den Weg in die Grundschule um dort die Vertretung für eine plötzlich verstorbene Lehrerin zu übernehmen. So schlägt er sich wirklich gut und es fällt noch nicht einmal wirklich auf, dass er die Nacht vorher noch gezecht hat. Leider entschlüpft ihm vor den unwissenden Schülern, dass die Lehrerin verstorben ist, was einen Tumult in der Klasse auslöst. So schnell er den Job hatte, so schnell ist er ihn nun auch wieder los. Trost sucht er erneut bei seinen Freunden im Pub.
Am nächsten Tag möchte er seine Decke reparieren, wozu er in die Eisenwarenhandlung muss. Dort trifft er die junge, aber auch vor allem sehr hübsche Amerikanerin Robin (Ophelia Lovibond), in die er sich Hals über Kopf verliebt. Auch wenn der Anfang recht holprig war – Robin hat gedacht, dass Jeremy ein gewisser Wind entfleucht ist – ist sie dennoch bereit sich wieder mit ihm zu treffen. Noch am selben Tag meldet sich die Schule, die ihm den Vertretungslehrer-Job ein weiteres Mal anbietet. Eigentlich könnte es nicht besser für Sloane laufen. Doch wie so oft ist dies nur die Ruhe vor dem Sturm, denn dies ist nicht der letzte Job den Sloane hat und auch seine Freundschaft mit Robin ist mehr als kompliziert.
Nach einiger Pause ist Polyband nun wieder das Heim der Britcom. Nach „Threesome“ erscheinen nun mehrere Serien die typisch für die Comedy Serien von der Britischen Insel sind. „Mr. Sloane“ hat seine wirklich großartigen Momente. Robert B. Weide hat mit der Serie eine gute Mischung zwischen wirklich traurigen und depressiven Momenten gepaart mit einer gehörigen Prise an Situationskomik geschaffen.
Einer der Höhepunkte der Serie ist die Darstellung der Figur Sloane durch Nick Frost. Diesem gelingt es auch in den noch so seltsamen Situationen den verschrobenen Sloane völlig trocken zu spielen und damit nicht nur das Mitleid der Zuschauer zu wecken, sondern auch die Lachmuskeln anzuregen. Besonders interessant ist es zu sehen, wie sich die Figur im Laufe der Serie entwickelt. Zuerst ist er ein typischer Buchhalter, der alles akkurat und ordentlich haben möchte. Vor seine Nachbarin leugnet er, dass seine Frau ihn verlassen hat und den Hund hasst er, sagt es aber nicht. Sloane ist halt der typisch britische Kleinstadtbürger, dem es viel wichtiger ist den Schein zu wahren, als die Wahrheit zu sagen. Nachdem er aber Robin kennenlernt (die großartig besetzt ist mit Ophelia Lovibond), verändert sich sein ganzes Verhalten. Er fängt an zu sagen, was er denkt, er startet Rockmusik zu hören und löst sich von der Klassik und durch einen dummen Zufall nimmt er sogar Drogen.
„Mr. Sloane“ ist eine interessante Serie, die sehr facettenreich ist. Leider ist sie auch manchmal sehr langatmig und auch ab und zu ein wenig über den guten Geschmack hinaus. Dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt und war auch ein wenig darüber enttäuscht dass es nur eine Staffel der Serie gibt. Um das Britcom Gefühl authentisch zu halten wurde die Serie auch nicht synchronisiert, kommt aber mit deutschen Untertiteln, so dass jeder sie genießen kann.