Nach seiner Trennung von „Deep Purple“ 1975 konnte Supergitarrist Ritchie Blackmore aber nicht lange die Finger ruhig halten. Da er schon seit langem eine Affinität für alles Phantastische hatte, gründete er die Band „Rainbow“. Hier konnte er dies alles ausleben und die Elemente der mittelalterlichen Musik einbauen, die er so liebte. Als Sänger engagierte er Ronnie James Dio, der dem Ganzen mit seiner unglaublichen Stimme den letzten Schliff verlieh. Leider kamen Sänger und Gitarrist nicht miteinander aus, so dass Dio die Band 1978 wieder verließ.
Als Ersatz kam Sänger Graham Bonnet der die Band für das Album „Down to Earth“ unterstützte. Dieser ist auch bei diesem Konzert noch mit von der Partie und zeigt, was in ihm steckt. Generell ist der Aufbau des Konzerts wie bei vielen anderen Auftritten auch. Man beginnt mit einem Intro, die Band kommt auf die Bühne, es werden die Songs gespielt, am Ende verabschiedet sich die Band – bei Rainbow tut man das aber mit einem Knall.
Die Songauswahl ist gut getroffen. Die meisten Songs sind natürlich aus der Zeit mit Bonnett, doch auch Songs wie „Stargazer“, „Catch the Rainbow“ oder der All-Time Klassiker „Long Live Rock ’N‘ Roll dürfen bei dem Auftritt nicht fehlen. Auffällig ist hierbei natürlich das Gitarrenspiel Blackmores, welches er nicht nur an einer Stelle des Auftritts bis zum Exzess feiert.
Als besonderen Bonus für die Fans vor Ort hat man sich aber nicht nur auf eigene Songs berufen. Als besonderen Leckerbissen covert die Band „Will you Love me Tomorrow“ von den Shirelles. Ein sehr cooler Song, der vom Klang zwar ähnlich dem Original ist, aber durch das Gitarrenspiel Blackmores und den Gesang Bonnets dennoch etwas völlig eigenes ist.
Die generelle Soundqualität der Aufnahme ist wirklich ausgezeichnet und man bekommt wirklich Lust und Freude daran seine alten Rainbow Scheiben aus dem Schrank zu holen und noch einmal die Songs in ihrer Studioversion zu hören.
Die Konzert DVD ist für die damalige Zeit angemessen. Das Bild ist okay, da man noch deutlich die Konvertierung sieht und die Grafik nicht völlig Streifenfrei ist. Der Ton ist wirklich ausgezeichnet und für die damaligen Aufnahmen wirklich sehr sauber. Leider beträgt die Spielzeit nur 30 Minuten. An der Band an sich kann man aber ganz deutlich sehen, in welchem Jahr man sich befindet. Während Ritchie Blackmore, Roger Glover und Cozy Powell noch stark in den 1970er Jahren verwurzelt waren, hat Sänger Graham Bonnet schon den Sprung in die 1980er geschafft. Mit weißem Sakko, rotem Hemd und roter Hose passt er wirklich hervorragend in diese Zeitepoche.
Dennoch ist Monsters of Rock ein sehr beeindruckender Konzertmitschnitt. Der Auftritt an sich war zwar ein wenig länger und man hat sich für die Videoaufnahmen für die besten Songs entschieden. Das Besondere an diesem Auftritt ist natürlich die Atmosphäre. Donington ist immer etwas Besonderes und dort zu spielen, kommt einem Ritterschlag gleich. Natürlich zerstört Blackmore bei „Long Live Rock ´N´ Roll“ dem letzten Song des Abends ganz spektakulär seine Gitarre, nur um dann eine weitere Gitarre zu holen und einfach weiterzuspielen.
Im Großen und Ganzen kann man festhalten, dass „Monsters of Rock Live at Donington“ ein durchaus gelungenes Live Album ist, welches die bisherige Schaffensperiode von Ritchie Blackmores Band sehr gut widerspiegelt. Eigentlich ist es ein Muss für Fans der Band, die ihre Sammlung um ein eindrucksvolles Live Erlebnis in gutem Sound erweitern möchten.