Die Künstlerin Monika sitzt nach den Bombenanschlägen im Gefängnis. Ein geheimer Informant hat sie als Attentäter denunziert und da sie für ihr Kunstprojekt einige kleine Sprengladungen in ihrer Wohnung hatte ist sie für die Polizei die Tatverdächtige Nummer eins. Nach knapp sechs Monaten konnte aber ihre Unschuld festgestellt werden und sie wird wieder auf freien Fuß gesetzt.
Vor dem Gefängnis wird sie von ihrem Freund und Mitbewohner Theo erwartet, der zwar immer noch von den Chinesen verfolgt wird, dennoch aber einen Job angenommen hat. Bei der Band Vanilla Dolls arbeitet er als Tontechniker um sich dort seinen kleinen Lebensunterhalt zu verdienen. Leider fehlt der Band beim aktuellen Auftritt die Tänzerin, so dass Monika einspringen muss. Sie macht es mit Widerwillen, wird aber kurz darauf in Theos Wohnung für ihre Mühen belohnt – der mechanische Mensch an dem er seit Jahren baut ist endlich fertiggestellt.
Da die Polizei nun aber einen anderen Verdächtigen für die Anschläge gefunden hat, bittet sie Monika um Hilfe. Der radikale Glaubensanhänger will mit niemanden sprechen und wenn dann nur über religiösen Wahnsinn. Passend zurechtgemacht ähnelt Monika ihrer Schwester, die eine hohe Führungsposition in der Sekte hat, die für die Anschläge verantwortlich ist. Sie erfährt einen wichtigen Sachverhalt und geht diesem erneut alleine nach. Vorher trifft sie sich ein letztes Mal mit ihrem ehemaligen Liebhaber Christian Epson, der nun zum Senator gewählt wurde, dennoch aber immer noch ein Ziel für die Sekte darstellt.
Kurz darauf kommt es zum Aufeinandertreffen von Monika und ihrer Schwester Erika. Letztere erklärt Monika zum ersten Mal, warum beide das geworden sind, was sie nun sind und warum sie Monika so hasst. Bevor es aber zur endgültigen Konfrontation kommt, spielt Erika ihren letzten Trumpf aus. Die Chinesen und ihr Glaubensführer haben ihren Freund Theo als Geisel und tauschen diesen gegen den mechanischen Menschen aus, der sich in Monikas Besitz befindet. Ein Kampf auf Leben und Tod zwischen den beiden Schwestern beginnt, in dem nur eine der beiden als Siegerin hervortreten kann.
Der zweiten Band des Zweiteilers „Monika“ bietet eine völlig andere Wendung, als es der erste Teil erwarten lässt. Autorin Thilde Barboni und Zeichner Guillem March führen uns Leser in eine nicht weit entfernte Zukunft in der scheinbar alles noch genauso ist, wie heute. Eine gravierende Ausnahme gibt es aber, dem Freund der Protagonistin ist es gelungen einen mechanischen Menschen zu bauen, der neben eigenen Gedanken auch Empfindungen hat. Da er sich dies mit nicht ganz sauberen Mitteln erarbeitet hat, lebt er nun seit geraumer Zeit auf der Flucht, was sein Leben nicht unbedingt angenehmer gestaltet.
Nachdem der erste Band sehr politisch angehaucht war, beginnt in diesem zweiten Teil eine philosophische „Blade Runner“ Handlung, in welcher der künstliche Mensch im Mittelpunkt steht. Vor allem Monika fühlt sich immer mehr zu diesem Androiden hingezogen, da dieser ihr die Wärme und Geborgenheit gibt, die sie sonst nirgendwo findet. Dennoch bleibt die Rahmenhandlung bestehen, so dass die Pläne der Sekte zu der Monikas Schwester Erika gehört immer noch im Hintergrund fortgeführt wird.
Erneut schafft es Barboni durch ihre strikte Erzählweise den Leser zu fesseln. Da man es aus dem ersten Band gewohnt ist, sind die Sprünge in der Zeit nicht mehr ganz so verwirrend. Dennoch würde die Geschichte nicht ohne die hervorragende Arbeit von Guillem March funktionieren. Erneut beweist er, wie er mit unterschiedlichen Einstellungen eine Szene zum Leben erwecken kann. Prägnant sind hierbei vor allem die Tanzszene beim Auftritt der Vanilla Dolls, oder auch die kurze Episode in der Monika sich zusammen mit dem Androiden ins Bett legt und der Leser die Szene aus Monikas Augen und dann gespiegelt aus den Augen des Androiden sehen kann.
Wer den Band „Der Ball der Masken“ als gelungen empfand, wird auch diesen Band mögen, obwohl er meiner Meinung nach ein wenig schwächer war. Man hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass die Geschichte schnell zu Ende gebracht werden musste, was den Band ein wenig gehetzt wirken lässt. „Vanilla Dolls“ ist aber trotzdem ein guter zweiter Band und auch Abschluss eines spannenden Science-Fiction Erotik-Thriller.