Die Künstlerin Monika ist seit einigen Jahren auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester Erika. Diese war kurz vor ihrem Verschwinden mit dem Politiker Christian Epson zusammen und ist seitdem unauffindbar. Durch ihren Freund Theo erfährt sie, dass Epson sich öfter in dem elitären Club Eleusis aufhält, der vor allem für die Ausschweifungen seiner Mitglieder bekannt ist.
Um dort nicht erkannt zu werden benutzt Monika eine ihrer vielen Verkleidungen, die sie für ihre nächste Ausstellung benötigt. Von nun an ist sie nicht mehr Monika, sondern Kate. Diese begibt sich in den Club Eleusis und damit auf eine Reise in die Abgründe der Sexualität. Schon nach kurzer Zeit wird sie vom Charme des Christian Epsons eingefangen, der es versteht Frauen um den Finger zu wickeln.
Kate beginnt eine Affäre mit Epson wird dafür aber von einer unbekannten Partei bedroht, die Epson schon seit geraumer Zeit erpressen wollen. Doch Monika kann die Affäre nicht beenden und versinkt immer tiefer in Epsons Welt. So bekommt sie auch durch Epson von den Anschlägen auf seine Parteizentrale und auf sein Leben mit. Da sie aber nicht loslassen kann, bekommt sie Besuch von ihrer Schwester die seit Jahren versucht Epson zu diffamieren und für die Umsetzung ihrer Pläne sogar ihre Schwester bedroht.
Mit dem ersten Band des Zweiteilers „Monika” führen uns Autorin Thilde Barboni und Zeichner Guillem March in eine nicht weit entfernte Zukunft. Dort lebt die Künstlerin Monika, die sich mehr hinter ihren eigenen Masken versteckt als sich mit sich selbst und ihrer Vergangenheit zu befassen. Monika klammert sich an immer kleiner Strohhalme um nicht in ihrer eigenen Persönlichkeit zu versinken.
Die Erzählweise von Barboni ist sehr strikt, springt aber öfters um einige Tage. Dieses macht das Lesen und Verstehen an einigen wenigen Stellen sehr schwierig. Protagonistin ist Monika, doch an manchen Stellen wechselt die Erzählperspektive, so dass wir Leser auch Einblick in die Welt von Erika, Christian Epson und der Polizei bekommen. Dieses macht die Geschichte nur Runder und zeigt an, auf was für „dünnem Eis” sich Monika eigentlich bewegt.
Die graphische Umsetzung von Guillem March ist wie zu erwarten war sehr gut gelungen, obwohl mir seine Darstellungen die er für DC angefertigt hatte besser gefallen haben. Bei Monika spielt er viel mit der Kolorierung und den Schatten, was der Geschichte einen düsteren und bedrohlichen Eindruck gibt. Seine Gesichter und Körper sind wie gewohnt großartig, was sich auch in den „erotischen” Darstellungen widerspiegelt. Das Spiel mit den „Kameraeinstellungen” lässt die Geschichte lebendig wirken und erinnert mehr an einen Film als an ein Comic.
„Der Ball der Masken” ist ein spannender Science-Fiction Erotik-Thriller, wobei die Science-Fiction bisher nur am Rande eine Rolle spielt. Da die Geschichte mit dem nächsten Band schon abgeschlossen ist, darf man wirklich gespannt sein, wie es weitergeht und vor allem, wie die Handlungsfäden alle abgeschlossen werden. „Monika” ist großes Kino im Albenformat.