Die ehemalige FBI-Profilerin Inger Johanne Vik (Melinda Kinnaman) fährt mit ihren beiden Töchtern zur Hochzeit ihrer Schwester. Der Abend vergeht und ist recht nett, doch irgendwann sind die beiden Kinder müde und werden von Johanne auf ihr Zimmer gebracht. Stina (Esmeralda Struwe) die ältere der beiden und leicht autistisch, sucht mitten in der Nacht die Nähe ihrer Mutter, die immer noch auf der Feier ist. Da der Aufzug belegt ist, nimmt sie die Treppen. Zu ihrem Unglück beobachtet sie genau in diesem Moment den Mord an einer bekannten Fernsehköchin.
Stina tritt die Flucht an und wird auf der Straße fast von einem LKW überfahren. Überraschenderweise wird sie vom Killer gerettet und an ihre Mutter übergeben. Durch einen Zufall taucht die Kriminalpolizei auf und versucht Johanne zu helfen, die aber dankend ablehnt, dann aber ein Taxi nach Hause benötigt. Alles scheint irgendwie seltsam und es wird noch seltsamer, als eine angesehene Bischöfin auf offener Straße am Heiligen Abend ermordet wird. Kurz darauf findet die Lebensgefährtin der Köchin ihre ermordete Partnerin im Keller des Hotels. Johanne wird in die Ermittlungen mit einbezogen, da nun auch das Leben ihrer Tochter in Gefahr ist.
Die zwei Morde bleiben aber nicht die einzigen Morde. Einige Tage später wird ein junger Künstler tot aufgefunden, der scheinbar an einer Überdosis gestorben ist. Bei näheren Untersuchungen stellt sich aber heraus, dass es Mord war. Bei ihrer Zusammenarbeit mit der Polizei findet Johanne schnell einen Zusammenhang zwischen den Morden, da scheinbar alle Morde mit der homosexuellen Szene zu tun haben. Der Killer scheint aber noch nicht am Ende zu sein, da er Verbindungen zu einer seltsamen Sekte in den USA hat, die immer sechs Opfer fordert.
Mit der skandinavischen Krimiserie „Modus – Der Mörder in uns“ verfilmt Lisa Siwe den Weltbestseller “Pengemannen” (auf Deutsch „Gotteszahl“) von Anne Holt. Dieser Roman ist zwar schon der vierte Roman der Reihe wurde als TV-Serie aber aufgrund der Brisanz des Inhalts als Vorlage für die erste Staffel ausgewählt. Leider kenne ich den Roman bisher nicht, die Serie hat mein Interesse aber geweckt, so dass ich diese düstere Geschichte bald lesen werde.
An und für sich ist die Handlung recht düster gefilmt. Es werden immer wieder Aufnahmen aus der Luft gezeigt, die entweder einen verschneiten Wald, oder das Stadtbild zeigen. Dadurch wirkt das Ganze noch realistischer und man weiß genau, wo man sich gerade befindet. Die Auswahl der Darsteller ist sehr gut gelungen und vor allem die junge Esmeralda Struwe in der Rolle als Stina ist mehr als beeindruckend. Doch auch Marek Oravec als eiskalter Killer ist hervorragend besetzt und wirklich furchteinflößend.
Leider hakt die Handlung an sich an einigen Stellen. Es werden zum Spannungsaufbau Handlungsbögen eingeführt, die dann nur halbherzig zu Ende gebracht werden. Auch die Eingebung, warum jetzt gerade die 5 + 1 Sekte für die Morde verantwortlich ist, hat sich mir leider nicht ganz genau erschlossen. Da ich aber kein Profiler bin, muss ich dieses aber auch nicht verstehen und habe es einfach so hingenommen.
An und für sich ist „Modus – Der Mörder in uns“ eine spannende Krimiserie, die Lust auf mehr Fälle von Inger Johanne Vik macht. Die Geschichte ist gut durchdacht, recht düster und durch den Aufbau nicht nur nervenaufreibend, sondern auch suchtgefährdend. Es werden immer nur kleine Aspekte enthüllt und am Ende gibt es ein großes Gesamtbild. Das Ende war jetzt nicht ganz so überraschend wie erhofft, dennoch fühlte ich mich die meiste Zeit gut unterhalten.