Alteri, wie auch deren Vorgänger-Bands Eiltank und Graben, kenne ich nicht. Lernte ich allerdings kürzlich kennen als ich, ohne es zu wissen, mit einem Bandmitglied in Kontakt trat. Wegen einer anderen Sache – genauer gesagt wegen dem Noise Raid Fanzine. Nun liegt mir das Album miseria von Alteri aus (dem) Köln(er Raum) vor. Miseria → Misery → Leid oder Mist. Wahrscheinlich wieder nur ein, zwei mögliche Interpretationen. Alteri – ich habe keine Ahnung, könnte aber aus dem Lateinischen kommen und für „(die) Anderen“ stehen.
Betrachten wir das Cover, dann muss ich meine voreilige Interpretation von ebenjenen wieder verwerfen. Kein Mist, sondern Leid. Oder Agonie. Oder dergleichen anderes. Etwas, was Menschen üblicherweise in den Wahn(sinn) treibt und ungeahnte, nicht-abschätzbare oder gar kalkulierbare Folgen für jemanden hat. Ein Mann, der seine Hände über den Kopf schlägt. Ein Haus steht in Flammen. Beides verschwimmt zu einem und kann jetzt als Abbild dienen für den ganzen inneren Schmerz, das Leid, den Flächenbrand im Hirn, der partout nicht aufhören mag. Genauso wenig, wie sich die Gefühle nicht abstellen lassen. Wer mit Depressionen oder depressiven Phasen zu tun hatte, wird das sicherlich kennen. (Andere sicherlich auch…)
Das Debütalbum ist allerdings schon am 1. Juni 2018 via Holy Goat und Sengaja Records erschienen. Gegründet hat sich die Band im Jahr davor (2017) und liefern dafür aber schon ein sehr ausgefeiltes, gut produziertes Brett ab. Es ist schon eine ganz Weile her, seit dem ich mich diesem Genre gewidmet habe. Schade eigentlich, denn nicht alles klingt gleich – das war mir aber damals schon klar – und rumpelt auch nicht vor sich her (damals war mir das nur bedingt klar, da es einfach häufig nichts anderes gab. Dieses Damals ist aber auch schon 15-20 Jahre her). Gutes, interessantes Album. Texte wären fein gewesen, da ich es machen zur Musik meine Gedanken kreisen zu lassen. Elf Stücke, die schön das Gehirn und die Gehörgänge durchblasen. Fans der Genres werden sicherlich begeistert sein.